Nokia- und Acer-Fachhändler: Vom Service befreit

20.02.1998

MÜNCHEN/AHRENSBERG: "Aus den Augen, aus dem Sinn"- so könnte das Motto der neuen ServiceKonzepte heißen, mit denen die Monitorhersteller Nokia und Acer ihren Fachhändlern das Leben nach dem Verkauf erleichtern wollen.Neues in Sachen Service haben die Nokia Display Products GmbH in München und die Acer Computer GmbH, Ahrensburg, angekündigt. Das Gemeinsame an den Service-Konzepten der beiden Monitore-Experten: Nach dem Verkauf hat der Fachhändler im Idealfall seine Schuldigkeit getan. In beiden Fällen wird der Vor-Ort-Austausch-Service im Reklamationsfall an den Händlern vorbei über den Hersteller abgewickelt.

"Express-Vor-Ort-Service" für Acerview-Vivid-Monitore

Ab sofort gewährt die Acer Computer GmbH auf die speziell für gewerbliche Nutzer konzipierten Acerview-Vivid-Monitore nicht nur drei Jahre Garantie, sondern zusätzlich - für die Dauer der Garantie - einen kostenlosen "Express-Vor-Ort-Austausch-Service". Im Falle eines Defekts erhält der Kunde innerhalb von zwei Arbeitstagen nach der Reklamation ein Ersatzgerät, das er normalerweise behält. Für den Fall, daß es sich bei den defekt gemeldeten Bildschirmen um inventarisierte Geräte handelt, sollen jedoch Ausnahmen möglich sein. "Hier basteln wir noch an einer Lösung", verrät Michael Grote, Produktmanager für Peripherie und Add-ons bei Acer.

Dieses Kundendienst-Konzept soll den Acer-Fachhändler finanziell und administrativ entlasten und so für hohe Margensicherheit sorgen. "So einen Service kann man sich natürlich nur bei einer sehr niedrigen Fehlerrate leisten", erklärt Grote die Rücksichtnahme auf den Wiederverkäufer.

Ein Jahr "Vor-Ort-Austausch" für alle Nokia-Monitore

Auch die Nokia Display Products GmbH fühlt mit ihren Fachhändlern: Ab 1. April dieses Jahres will der finnische Monitorhersteller sein Vor-Ort-Austausch-Service-Konzept in die Tat umsetzen. Zwar sieht Nokia den Service nur für die ersten zwölf Monate nach dem Kauf und nicht wie Acer für drei Jahre vor, allerdings bezieht sich der Vor-Ort-Austausch auf die gesamte Monitor-Produktpalette. "Im Idealfall hat der Händler nach dem Verkauf nichts mehr mit den Geräten zu tun", erklärt Wolf Ganssauge, Manager Customer Services bei Nokia. Wer ab April einen Nokia-Bildschirm ersteht, erhält demnach spätestens 48 Stunden nach einer Reklamation ein Austauschgerät. "Aus Erfahrung im 21-Zoll-Bereich wissen wir, daß in 95 Prozent der Fälle aber schon innerhalb von 24 Stunden ein anderer Monitor zur Verfügung steht", ist Ganssauge zuversichtlich. "Aber lieber versprechen wir weniger und leisten dann doppelt so viel als andersherum." Auch bei Nokia sieht der Kunde in der Regel sein Originalgerät nicht wieder: Es landet - repariert - in einem Austauschpool, aus dem auch der Ersatzmonitor stammt; falls der ursprüngliche Monitor wirklich wieder benötigt wird, will Nokia das ebenfalls möglich machen. Im Servicefall sollen also auch dem Nokia-Händler keine Kosten oder sonstiger Aufwand entstehen. "Die Marge bleibt dem Händler zu 100 Prozent erhalten", versichert Ganssauge. Für ihre 21-Zoll-Geräte will die Nokia GmbH den kostenpflichtigen Vor-Ort-Service nach dem Leihgeräte-Prinzip beibehalten, den der Kunde für die Dauer der dreijährigen Garantiezeit gegen die einmalige Zahlung von 150 Mark hinzukaufen kann. (taf)

Wolf Ganssauge, Manager Customer Services bei Nokia, will den Händlern die Verantwortung für einmal verkaufte Geräte abnehmen.

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