Nokia verabschiedet sich von der Monitor-Produktion

20.01.2000
Der finnische Anbieter Nokia steigt aus der Monitor-Produktion aus. An Vertrieb, Marketing und Support soll sich für die deutschen Partner nichts ändern, so das Unternehmen. Nokia-Partner rechnen aber mit weiteren Lieferengpässen.

Der eine oder andere sah es kommen: Bereits im September löste Nokia die Display GmbH in Deutschland auf und firmiert seither nur noch unter Nokia GmbH (siehe ComputerPartner 28/99, Seite 68). "Das war der erste Schritt. Allerdings wird sich in den nächsten zwölf Monaten nichts ändern: Der Monitor-Brand Nokia ist etabliert, und der Endkunde bekommt von diesen Veränderungen nichts mit", meint ein Großhändler.

Die Fakten: Nokia verkauft die ungarische Monitor-Produktion in Pécs an das finnische Unternehmen Elcoteq. Mit diesem Verkauf wird Nokia auch die Bildschirm-Fertigung in den Werken in Finnland und Mexiko herunterfahren und schließlich einstellen. Künftig wird sich der Konzern "auf die Entwicklung neuer Produkte innerhalb der neu gebildeten Nokia Mobile Display Appliance Venture konzentrieren", so die offizielle Aussage. Auf der Cebit 2000 wird der Hersteller die letzten Monitore aus eigener Produktion präsentieren.

"In unserem Markt-Segment gibt es den Trend, dass eine gut eingeführte Marke keine eigene Produktion braucht. Beispiele wie Belinea, View Sonic in den USA, V7 oder Compaq zeigen, dass es auch anders geht", argumentiert Peter Oberegger, Mitgeschäftsführer der Nokia GmbH. "Für uns ist das eine konsequente Entscheidung, die wir vielleicht sogar frührer hätten treffen müssen", führt der Geschäftsführer weiter aus.

Für den Wiederverkauf soll das aber vorerst nichts ändern: "Unser Deutschland-Vertrieb bleibt - wie auch das Partner-Konzept - bestehen. Genau wie unser Support", versichert Oberegger in Richtung seiner Kunden. Schränkt aber ein: "Sicher haben wir damit ein Signal gesetzt: Die Kernkompetenz bei Nokia ist die Telekommunikation."

Der Wiederverkauf macht sich seine eigenen Gedanken: "Nokia versichert zwar, dass sich am Produkt-Portfolio und an der Liefersituation nichts ändert, aber macht sich - ohne eigene Produktion - abhängig von den OEMs. Die Verfügbarkeit war schon im vierten Quartal sehr schlecht. Ich befürchte, dass sie ab jetzt noch mehr zu wünschen übrig lässt", prognostiziert ein Händler aus Nordrhein-Westfalen. (ch)

www.nokia.de

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