Nortel Networks hat sich stabilisiert

26.10.2005
Nortel Networks hat eine lange, schwierige Wegstrecke hinter sich. Doch nun sieht es so aus, als habe sich der Netzwerker wieder stabilisiert. .

Nachdem vergangenen Monat Nortel Networks sich mit zwei Geschäftseinheiten und vier regionalen Verkaufsteams neu organisiert hatte, begleiteten erstmals seit drei Jahren keine Zweifel das Tun der Company. Und das, ob-wohl sich der kanadische Netzwerker bekannt-lich seit Jahren mit Bilanzfälschungen kon-frontiert sieht, in den letzten zwölf Monaten eine dramatische Managementfluktation erlebt hat und zudem mit deutlichen Portfolio-Löchern, insbesondere im Routing-Segment, umgehen muss. Warum unterblieb also dieses Mal Kritik?

Weil es Nortel nach Ansicht von Marktbeobachtern geschafft hat, sich mit der Neuorganisation und mit den jüngsten Quartalszahlen wieder als Netzwerker zurückzumelden. So meldete das Unternehmen für das zweite Quartal 2005 einen Gewinn von 45 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 2,86 Milliarden Dollar. Damit konnte das Unternehmen zehn Prozent mehr als Umsatz verbuchen als im Vergleichsquartal 2004.

Vor allem im Enterprise-Geschäft konnte Nortel mit 730 Millionen Dollar Umsatz ein Wachstum von 26 Prozent verbuchen. Marktbeobachter werten diese als deutliches Zeichen dafür, dass Nortel in den Kreis der ernsthaften Cisco-Konkurrenten zurückgekehrt ist. Zum ergänzungsbedürftigen Router-Portfolio hat sich der scheidende CEO Bill Owens - seinen Posten übernimmt Ex-Motorola-Chef Mike Zafirovski zum 15. November - bereits geäußert: Nortel werde sich nach Partnern umsehen.

Dafür kann sich Nortels IP PBX Portfolio sehen lassen. Hier ist Nortel mit seinen Angeboten an VoIP-Telefonen, Unified Messaging-Angeboten und Application-Switches ein ernsthafter Konkurrent Ciscos und Avayas. Ebenso sind Nortels Funknetz-Angebote bei Carriern weltweit gefragt. In den letzten Monaten hat die Company Kontrakte mit Orange France und Telefonica Moviles Espana unterzeichnet - Nortel wird deren 3G-Funknetze ausrüsten. Ebenso konnte Nortel in Korea den Auftrag des Funknetz-Anbieters SK Telecom an Land ziehen, sein UMTS-Netz mit Hochgeschwindigkeits-Diensten (High-Speed Downlink Packet Access; HSDPA) auszurüsten. Mit HSDPA können Video- und andere Daten mit zwischen 400 bis 600 Kilobit pro Sekunde verschickt werden.

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