Großer Preisunterschied zwischen Original- oder Nachbau-Ersatzakkus

Notebook-Akkus sterben früh

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Die volle Akku-Leistung der Lithiumionen-Zellen von Notebooks bleibt oft nur ein paar Monate erhalten.

Die volle Akku-Leistung der Lithiumionen-Zellen von Notebooks bleibt oft nur ein paar Monate erhalten. "Akkus gelten als Verbrauchsmaterial mit einer Gewährleistung von lediglich sechs Monaten. Nur wenige Hersteller geben ein Jahr Garantie", so Rudolf Opitz, Redakteur beim Computermagazin c't. Nach zwei bis drei Jahren ende in der Regel die Lebenszeit der Energieträger. Spätestens dann stellt sich die Frage, ob der Ersatz-Akku original oder als Billig-Kopie erworben wird.

Auffällige Preisunterschiede

Im Internet finden sich sowohl Fachhändler als auch Billiganbieter, die die Preise der Original-Hersteller deutlich unterbieten. So kostet laut c't 11/2010 ein Original-Akku für ein IBM Thinkpad T40 von Sanyo rund 106 Euro. Beim Internetfachhandel bekommt man einen Nachbau ab 99 Euro, Billighändler bieten diese schon ab 35 Euro an.

Der höhere Preis wird durch die Hersteller unter anderem mit einem höheren Aufwand an Sicherheit und Qualität begründet: "Alle Samsung-Akkus sind TÜV- und GS-zertifiziert und nach DIN60950 auf Sicherheit geprüft. Darüber hinaus sind zahlreiche Samsung Note- und Netbooks TCO-zertifiziert, was die Sicherheit und Umweltverträglichkeit unterstreicht", erklärt Sebastian Eiden, Channel & Product Manager bei Samsung, gegenüber pressetext.

"Wir raten grundsätzlich von der Verwendung von 'Billigakkus' ab und übernehmen innerhalb der Garantie keine Schäden, die auf den Einsatz dieser zurückzuführen sind", so Stefan Holländer, Marketing Director Consumer Business von Sony, gegenüber pressetext. In modernen Akkus für Notebooks würden spezielle Steuerungschips zum Einsatz kommen, welche die Ladung des Akkus überwachen. "Außerdem sind die Chemikalien in den Akkus nicht ungefährlich", so Holländer weiter.

Sony lässt sogar nur Originalprodukte als Ersatz zu: "Um Schäden durch die Verwendung minderwertiger Akkus vorzubeugen, prüft ein eigener Battery Checker den eingelegten Akku und versetzt das Gerät bei Verwendung eines Fremdakkus in den Ruhezustand."

Akku schonen verlängert Lebenszeit

Die Leistung der Akkus hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel funktionieren sie in kalten Umgebungen besser, als in warmen. Schon bei Temperaturen über 25 Grad beginnen sie an Leistung zu verlieren. Deshalb lohnt es sich, den Akku zu entfernen, wenn man das Notebook häufig am Netz betreibt.

Wenn ein Akku an Leistung verliert, kann man sich zudem auch eines Refreshing-Tools bedienen: "Normalerweise verfügen Notebooks über ein Akku-Pflege-Programm, das sich im BIOS befindet. Mit diesem Tool wird in der Regel der Akku einmal komplett ent- und wieder aufgeladen, so dass der Akku 'wiederbelebt' wird", verrät Holländer.

Nachbau-Akkus sind zwar günstiger, jedoch sollte man darauf achten, sie bei einem seriösen Händler zu kaufen, um Probleme beim Umtausch defekter Ware zu vermeiden. Die Hersteller von Original-Akkus argumentieren auch mit einer kürzeren Lebensdauer von Billig-Produkten. Treten Fehler in der Baureihe auf, rufen Marken-Hersteller ihre Produkte zurück. Beim Billigproduzenten wartet man darauf meist vergeblich. (pte) (wl)

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