Notebook-Hersteller Littlebit gibt den deutschen Markt nicht auf

18.09.2003
Mit einer neuen Vertretung will der Schweizer Notebook-Hersteller Littlebit AG sein Netzwerk in Deutschland weiter ausbauen. Vor allem kleine und mittlere Systemhäuser mit Fokus auf mobilen Lösungen sind die Wunschkandidaten des Herstellers.

Im November vergangenen Jahres streckte der Hersteller, dessen Notebooks die Namen von Mittelmeerfischen tragen, das erste Mal seine Fühler in Richtung Deutschland aus (siehe ComputerPartner 45/02, Seite 22). Die deutsche Littlebit AG mit Sitz in Brunnthal bei München machte sich als Franchise-Nehmer unter der Leitung von Walter Lang auf die Suche nach geeigneten Vertriebspartnern. 15.000 bis 17.000 Notebooks wollte man im Jahr verkaufen, und 40 bis 50 bundesweit verteilte Fachhändler sowie einige kleinere Distributoren sollten an Land gezogen werden.

Doch es kam anders: Die deutsche Littlebit AG wurde liqui-diert. "Wir hatten unterschiedliche Erwartungshaltungen", erklärt Alessandro Micera, CEO des Schweizer Mutterhauses. Außerdem wurde das Vertriebsabkommen mit der Berliner Micro City Elektronik GmbH als Distributor gekündigt. "Der geht nur über den Preis, und das ist nicht unser Modell," begründet der Schweizer Firmenchef diese Trennung.

Und was die Stückzahlen anbelangt, backt die neue Deutschlandrepräsentanz jetzt auch kleinere Brötchen. "Bei unserer aktuellen Aufstellung rechnen wir mit etwa 150 Geräten pro Monat," sagt Stephan Stark, Leiter der seit Anfang dieses Jahres bestehenden Littlebit-Handelsvertretung in Wiesbaden. Zusammen mit zwei weiteren Mitarbeitern will Stark vor allem kleine und mittlere Sys-temhäuser für die eidgenössische Notebook-Marke gewinnen. Rund 50 Vertriebspartner hat sich Stark zum Ziel gesetzt. Know-how im Notebook-Segment sollten sie haben, und technischen Support sollten sie liefern können.

Zu bieten hat der Hersteller Marketingunterstützung, Volumenrabatte und Unterstützung im Servicebereich. "Außerdem werden wir unsere Partner in von uns gestartete Marketingaktionen mit einbeziehen," ergänzt Micera. Fachhändlern, die sich dazu entschließen, die Littlebit-Notebooks in ihr Portfolio mit aufzunehmen, sagt der Hersteller derzeit eine Marge zwischen 10 und 13 Prozent zu. Aufgrund der zunehmenden Preiskämpfe ist sich Micera jedoch nicht sicher, ob er diese Höhe wird halten können. "Wir wollen auf jeden Fall die Relation zu den Margen der A-Brand-Hersteller beibehalten," ergänzt der Firmenchef.

Was Micera auf keinen Fall will, ist ein Littlebit-Notebook in einem Retail-, Discounter- oder Karstadt-Regal wiederzufinden. Die Zielgruppe für die ausschließlich mit A-Brand-Komponenten ausgestatteten Notebooks sieht der Firmenchef in kleinen und mittleren Unternehmen, die auch Wert auf ein elegantes Äußeres der Geräte legen.

Für den Fachhandel werden die Littlebit-Notebooks innerhalb der nächsten Tage über den Online-Distributor Secomp zu beziehen sein.

www.littlebit-stark.de

www.secomp.de

ComputerPartner-Meinung

Während sich die Notebook-Szene in den Retailmärkten gegenseitig die Preise kaputt macht, wird Littlebit nicht müde, den deutschen Markt über den Fachhandel für seine Notebooks begeistern zu wollen. Wenn die Geräte halten, was die Optik verspricht, ist es für die Schweizer noch einen zweiten Versuch wert. (bw)

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