Notebook-Markt: 2001 will IBM Toshiba vom Thron stoßen

15.03.2001
Im deutschen Notebook-Markt standen Toshiba, IBM und Compaq auf dem Siegerpodest. Die bisherige Nummer drei, Fujitsu Siemens, büßte Anteile ein.

In Sachen Notebook-Verkauf haben sich die Weihnachtswünsche der meisten Hersteller im vergangenen Jahr wohl nicht erfüllt. "Das B2B-Geschäft ist zurückgegangen, weil hier Investi-tionen ins Jahr 2000 vorgezogen worden sind", zieht Thomas Kissel-Müller, Marketing-Manager bei Toshiba, ein Resümee über das vierte Quartal.

Trotzdem konnte die Edelschmiede Marktforscher Dataquest zufolge ihren Platz auf dem Siegertreppchen verteidigen und mit 12,5 Prozent Marktanteil beziehungsweise 51.975 verkauften Notebooks die Nummer eins bleiben (siehe Grafik 1). Diesen Titel würde IBM sich allerdings selbst gerne auf die Fahnen schreiben. Und mit einem Anteil von 12,4 Prozent im Q4/00 stehen die Chancen von Big Blue gar nicht schlecht. Immerhin lag der Anteil ein Jahr zuvor noch bei 8,5 Prozent. "Mit der Verschlankung der Thinkpad-Produktlinie lagen wir richtig", begründet Felix Rümmele, Director PC-Marketing bei IBM, diesen Zuwachs.

Kräftig Federn lassen musste dagegen Fujitsu Siemens - wohl nicht zuletzt eine Folge der unglücklichen Partnerstrategie, die das Unternehmen bislang verfolgte (siehe ComputerPartner 09/01, Seite 12). Um so mehr kann sich Compaq freuen. Denn mit 7,7 Prozent Marktanteil rückten die Dornacher vom fünften auf den dritten Platz vor und überholten dabei auch Acer. Rang drei nimmt Compaq zusammen mit Fujitsu Siemens (beide 8,8 Prozent) auch im Jahresdurchschnitt 2000 ein (siehe Grafik). Insgesamt 1.337.901 mobile PCs wurden in den vergangenen zwölf Monaten in Deutschland verkauft, davon 219.925 von Toshiba. Das entspricht laut Dataquest einem Anteil von 16,4 Prozent und somit Platz eins. Mit einigem Abstand zum Erstplatzierten, aber einem klaren Ziel für 2001, folgt IBM: "Jetzt wollen wir die Nummer eins in Deutschland werden", gibt Marketing-Chef Rümmele die Marschrichtung vor.

Großer Gewinner von Marktanteilen war im Jahr 2000 Sony: Seit der Einführung der Vaios im Herbst 1998 haben die Japaner in Deutschland mehr als 100.000 tragbare Computer verkauft und sich von 3,5 Prozent im Jahr 1999 auf mittlerweile sechs Prozent hocharbeiten können. "Mit diesem Ergebnis sind wir nicht unzufrieden, aber auch nicht zufrieden. 2001 wollen wir weiter wachsen, vor allem durch unsere neuen B2B-Geräte", kommentiert Europa-Marketing-Manager Michael Keel das Sony-Ergebnis.

www.dataquest.de

ComputerPartner-Meinung:

Ob IBM die angestrebte Marktführerschaft übernehmen oder Sony mit seinen B2B-Geräten im deutschen Notebook-Markt etwas ins Wanken bringen kann, darf bezweifelt werden. Denn im Wachstumsmarkt der Notebooks gibt kein Hersteller kampflos Anteile ab. Zudem drängen neue Player, beispielsweise der Koreaner Samsung, in das margenträchtige Segment der mobilen PCs ein. (kj)

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