Notebook-Markt: Schläge unter der Gürtellinie

06.11.2003
Vergangene Woche machte wieder einmal ein Gerücht über die Gericom AG die Runde. Der österreichische Notebook-Hersteller habe die Gehälter seiner Mitarbeiter nicht bezahlt, hieß es in der Branche. Gericom dementiert. Von ComputerPartner-Redakteurin Beate Wöhe

Inzwischen scheint im Notebook-Markt jedes Mittel recht zu sein, um Konkurrenten anzugreifen und aus dem Ring zu kicken. Auf der Hausmesse der Fujitsu Siemens Computers GmbH (www.fujitsu-siemens.com) machte ein Gerücht die Runde, das nichts mehr mit Fair Play zu tun hat. Angeblich habe der österreichische Notebook-Hersteller Gericom AG (www.gericom.com) die Gehälter seiner Mitarbeiter nicht mehr bezahlt.

Gericom dementiert die Spekulationen

"Dieses Gerücht wurde auch mir bereits zugetragen", kommentiert Hermann Oberlehner, CEO der Gericom AG, gegenüber ComputerPartner. Ingo Middelmenne, Leiter Investor Relations bei Gericom, dementiert die Spekulationen. Und hält weitere Erklärungen für überflüssig: "Normalerweise kommentieren wir eine solche Art von Gerüchten überhaupt nicht. Aber mit der Veröffentlichung der Gericom- Quartalszahlen am 13. November 2003 werden unsere Kunden, Geschäftspartner und Aktionäre erkennen, dass solche Behauptungen jeglicher Grundlage entbehren." Laut seiner Aussage verfüge Gericom nach wie vor über eine gesunde Bilanzstruktur. Die Zahlen sprechen lässt auch Gericom Finanzchef Gerhard Leimer: "Mit Abschluss des zweiten Geschäftsquartals per 30. Juni 2003 wies die Gericom AG liquide Mittel in Höhe von 51,4 Millionen Euro aus", bestätigt er erneut.

Marktbegleiter spekulieren kontrovers: Während ein Insider diese Information von einer "Gericom nahen Quelle" bestätigt, sehen andere die Lage völlig entspannt. So planen einige Retail-Ketten für die nächste Zeit noch Aktionen mit Gericom.

Meinung der Redakteurin

Nicht nur Weihnachtsgeschäft und Jahresendspurt, sondern auch der im laufenden Jahr beobachtete Preisverfall von durchschnittlich 20 Prozent tragen dazu bei, dass bei einigen Notebook-Herstellern die Nerven blank liegen. Statt sich um das eigene Geschäft zu kümmern, streut man Gerüchte über Wettbewerber unter die Menge. Stellt sich die Frage: Wer wird der Nächste sein? Und ob es dem, der diese Art von Konkurrenzkampf betreibt, unter dem Strich einen Nutzen bringt, ist zweifelhaft.

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