Notebooks und PDAs kämpfen um ihr Plätzchen bei der neuen HP

25.07.2002
Nicht nur die Mitarbeiter von Hewlett-Packard (HP) und Compaq müssen jetzt zusammenfinden. Auch die Produkte kämpfen um ihre Daseinsberechtigung. HP stellt die aktuelle Roadmap für Notebooks und PDAs vor.

Nichts ist von Dauer: Während sich üblicherweise die Produktlinien der Hersteller in unterschiedlichen Zeitzyklen verändern, werden HP und Compaq innerhalb der nächsten zwölf Monate einiges mehr zu melden haben. Ein Unternehmen mit zwei annähernd gleichen Produktpaletten muss aussortieren. Dabei werden Geräte durch das Sieb fallen, andere leicht modifiziert werden und auch einige Neuvorstellungen auf dem Programm stehen. Im Vorfeld dazu sei es jedoch bereits zu Unstimmigkeiten gekommen. "Es gab ein ziemliches Hickhack, nachdem die erste Roadmap auf den Markt gekommen ist", sagt Sven Sziedat, Manager Mobile Computing Program bei HP. "Und es wurde viel gemunkelt, dass HP und Compaq sich gegeneinander ausspielen würden", ergänzt Michael Broschart, Product-Manager Portables bei Compaq. Seiner Ansicht nach hat das Unternehmen den Fehler gemacht, die Markenstrategie als Roadmap zu verkaufen.

Die neue HP orientiert sich an der Auswahl der zukünftigen Produkte sehr an dem Bekanntheitsgrad der einzelnen Brands. So wird beispielsweise der HP-Jornada-PDA seinen Platz für den Compaq-Ipaq räumen. HP konnte laut dem Marktforschungsinstitut Gartner Dataquest im europäischen Markt gegenüber dem Vorjahresquartal ein Wachstum von vier Prozent erreichen, wohingegen sich Compaq mit einem Wachstum von 32,7 Prozent an zweiter Stelle der PDAHersteller platzieren konnte. Logische Schlussfolgerung: "Den Jornada wird es nicht mehr geben", so Ute Lauer, Produktmanagerin Ipaq Products & Connected Devices bei Compaq. Der Sub-Brand "Ipaq" sei außerdem so stark positioniert, dass in diesem Fall der neue Name auch mit "HP" vorneweg den Wiedererkennungswert gewährleiste.

Anders sieht es da bei den Notebooks aus. Hier werden die Geräte auch weiterhin noch "Compaq" Evo heißen, da der Brand noch nicht so gestärkt sei. Während bei den PDAs klar der Ipaq in der Gunst der Verbraucher steht, sieht das Bild im Notebook-Bereich ganz anders aus. Mit einem Wachstum von 98,3 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres belegte HP laut Gartner Dataquest den fünften Platz im deutschen Notebook-Markt. Compaq dagegen fand sich im gleichen Zeitraum mit einem Negativwachstum von 29,6 Prozent auf dem zehnten Platz wieder. Für die nahe Zukunft sollen jedoch sowohl Compaqs Evos als auch HPs Omnibooks ihre Daseinsberechtigung behalten (siehe Grafik).

www.hewlett-packard.de, www.compaq.de

ComputerPartner-Meinung:

Ob die Entscheidungen in allen Bereichen die richtigen waren, muss sich erst herausstellen. Trost vieler Änderungen wird Eines gleich bleiben: "Der Kunde entscheidet." Auf jeden Fall wird bei der neuen HP erst einmal viel Marketingarbeit nötig sein. (bw)

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