Novell kauft Beratungsfirma und installiert neuen CEO

14.03.2001
Mit der rund 266 Millionen Aktiendollar schweren übernahme des weltweit tätigen Beratungsunternehmens Cambr Technology Partners hat die strauchelnde Netzsoftware-Company Novell sich zugleich ihres CEO Eric Schm entledigt. Schm war vor vier Jahren als Java-Vordenker von Sun abgeworben worden und erschien deshalb bestens geeignet, Novells hoch ambitionierte Network Directory Services-Strategie am Markt durch zu setzen. Er löste damals Robert J. Frankenberg ab, nachdem dieser den einst konkurrenzlosen Netzserver-OS-Anbieter binnen zweieinhalb Jahren nahe an den Ruin gebracht hatte. Doch die Schwierigkeiten, in die sich Novell bei seinem Flaggschiff Netware qua verfehltem Marketing, unklarer und verspäteter Produktpolitik sowie konsequenter Unterschätzung des Konkurrenten Microsoft beziehungsweise dessen Server-OS NT gebracht hatte, blieben auch unter Schm bestehen. Die Marktanteile des Netzbetriebssystems sanken über die Jahre unaufhaltsam. Schm bleibt allerdings Novell als Chairman (Verwaltungsratsvorsitzender) und "Chief Strategist" erhalten. überdies trägt er jetzt den Titel eines CEO bei der Novell-Tochter Volera, einem Internet-Caching-Spezialisten. Der neue Novell-CEO aber heißt Jack Messman; er war bisher Präs und Chief Executive Officer (CEO) von CTP. Mit der übernahme des rund 3.400 Angestellte zählenden Beratungshauses hofft Novell eigenen Angaben zufolge im Dienstleistungsmarkt auftrumpfen zu können Vor allem NDS sollen die Berater unter die Leute respektive in Unternehmen bringen - ein Vorhaben, das nach Ansicht von Marktbeobachtern deshalb so schwierig bleiben dürfte, da Novell es bis heute nicht geschafft, genügend Entwickler für den Netz-Verwaltungsdienst zu begeistern. Der niedrige Preis der übernahme erklärt sich aus den Schwierigkeiten, mit denen CTP zu kämpfen hat. "Hier haben sich zwei Firmen zusammen getan, die be gleichermaßen um eine richtige Positionierung kämpfen", kommentierte US-Analyst Bill Loomis. CTP, das im Januar dieses Jahres 280 Mitarbeiter gefeuert hatte und von der IT-Flaute frontal erwischt wurde, rechnet in diesem Jahr mit Umsätzen in Höhe von 525 (Vorjahr: 586) Millionen Dollar. Vorige Woche, anlässlich der Präsentation seiner Quartalszahlen, sprach das Unternehmen nur vorsichtig von der Möglichkeit, in diesem Jahr einen Gewinn erzielen zu können. (wl)

Mit der rund 266 Millionen Aktiendollar schweren übernahme des weltweit tätigen Beratungsunternehmens Cambr Technology Partners hat die strauchelnde Netzsoftware-Company Novell sich zugleich ihres CEO Eric Schm entledigt. Schm war vor vier Jahren als Java-Vordenker von Sun abgeworben worden und erschien deshalb bestens geeignet, Novells hoch ambitionierte Network Directory Services-Strategie am Markt durch zu setzen. Er löste damals Robert J. Frankenberg ab, nachdem dieser den einst konkurrenzlosen Netzserver-OS-Anbieter binnen zweieinhalb Jahren nahe an den Ruin gebracht hatte. Doch die Schwierigkeiten, in die sich Novell bei seinem Flaggschiff Netware qua verfehltem Marketing, unklarer und verspäteter Produktpolitik sowie konsequenter Unterschätzung des Konkurrenten Microsoft beziehungsweise dessen Server-OS NT gebracht hatte, blieben auch unter Schm bestehen. Die Marktanteile des Netzbetriebssystems sanken über die Jahre unaufhaltsam. Schm bleibt allerdings Novell als Chairman (Verwaltungsratsvorsitzender) und "Chief Strategist" erhalten. überdies trägt er jetzt den Titel eines CEO bei der Novell-Tochter Volera, einem Internet-Caching-Spezialisten. Der neue Novell-CEO aber heißt Jack Messman; er war bisher Präs und Chief Executive Officer (CEO) von CTP. Mit der übernahme des rund 3.400 Angestellte zählenden Beratungshauses hofft Novell eigenen Angaben zufolge im Dienstleistungsmarkt auftrumpfen zu können Vor allem NDS sollen die Berater unter die Leute respektive in Unternehmen bringen - ein Vorhaben, das nach Ansicht von Marktbeobachtern deshalb so schwierig bleiben dürfte, da Novell es bis heute nicht geschafft, genügend Entwickler für den Netz-Verwaltungsdienst zu begeistern. Der niedrige Preis der übernahme erklärt sich aus den Schwierigkeiten, mit denen CTP zu kämpfen hat. "Hier haben sich zwei Firmen zusammen getan, die be gleichermaßen um eine richtige Positionierung kämpfen", kommentierte US-Analyst Bill Loomis. CTP, das im Januar dieses Jahres 280 Mitarbeiter gefeuert hatte und von der IT-Flaute frontal erwischt wurde, rechnet in diesem Jahr mit Umsätzen in Höhe von 525 (Vorjahr: 586) Millionen Dollar. Vorige Woche, anlässlich der Präsentation seiner Quartalszahlen, sprach das Unternehmen nur vorsichtig von der Möglichkeit, in diesem Jahr einen Gewinn erzielen zu können. (wl)

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