Novell: SCO droht Insolvenz

18.01.2007
Der SCO Group droht "unvermeidlich die Insolvenz". Das erklärte Novell. Gleichzeitig bilanzierte SCO das tiefrote Fiskaljahr 2006.

Der SCO Group droht "unvermeidlich die Insolvenz". Das erklärt Novell in Dokumenten, die es bei dem Bezirkgericht in Utah in Sachen SCO gegen Novell eingereicht hat. Der Softwerker argumentiert, so die Webseite Groklaw, damit, dass SCO den Großteil seiner Einnahmen aus den ins Jahr 2003 fallenden Lizenzvereinbarungen mit Sun und Microsoft beziehe. Novell selbst macht gegenüber SCO eine ausstehende Lizenzzahlung in Höhe von fast 26 Millionen Dollar geltend. Es begründet sie mit seinen Rechten an Unix, das es 1995 an SCO verkauft hatte. 2001 ging Unix an Caldera, und das benannte sich wiederum in SCO Group um.

SCO verwehrte sich zwar gegen die "unverantwortliche" Behauptung Novells, - mit seinen gerade vorgelegten Quartalszahlen und der Bilanz des Fiskaljahres 2006 (Ende: 31. Oktober 2006) widerlegte es Novell jedoch nicht.

Der Softwerker hat übers Jahr einen Verlust von 16,6 Millionen Dollar angehäuft. Die Einnahmen beliefen sich auf 29,3 Millionen Dollar. Im Fiskaljahr hatte SCO 36 Millionen Dollar eingenommen; der Verlust lag bei 10,45 Millionen Dollar. An verfügbaren Mitteln bilanzierte das Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr 12,66 Millionen Dollar.

Das Softwaregeschäft steuerte 24 Millionen Dollar zum Ergebnis bei; rund fünf Millionen trugen Services bei, die umstrittenen SCO-Unix-Lizenzgebühren aber steuerten gerade 116.000 Dollar bei.

Die Zahlen des vierten Quartals sehnen so aus: 7,35 Millionen Dollar betrug der Umsatz; dem steht ein Verlust von 3,74 Millionen gegenüber. Im Vergleichsquartal des Vorjahres verdiente SCO 8,528 Millionen und erwirtschaftete einen Verlust von 3,43 Millionen Dollar.

Trotzdem zeigte versuchte SCO-Chef Darl McBride den Ergebnissen Positives abzugewinnen. Er erklärte, das Unternehmen habe sich als Unix-Anbieter im schwer umkämpften Markt behaupten können. Er rechne damit, dass in diesem Fiskaljahr das Unix-Geschäft operativ positiv abgeschlossen werden könne. Zudem sei die seit längerem angekündigte Plattform für Mobiltelefone namens "Me Inc" auf gutem Weg. SCO reklamiert für diese Plattform bereits einige Kunden, doch von einer generellen Marktreife kann nicht die Rede sein.

SCO bilanzierte auch die Kosten der laufenden Verfahren gegen IBM, Novell und Red Hat wegen angeblicher Verstöße gegen das geistige Eigentum an Unix. 2,22 Millionen Dollar Rechtskosten fielen im vierten Quartal an; über das Jahr zahlte das Unternehmen 12,3 Millionen an Anwalts- und Gerichtsgebühren.

Auf die Rechtsstreits selber ging der SCO_Chef jedoch nicht ein. (wl)

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