Novell setzt auf Flaggschiff IntranetWare

10.04.1996
FRANKFURT: Bei Novel, dem Ex-Highflyer in der ohnehin erfolgsverwöhnten IT-Branche, ist jetzt aufgeregte Betriebsamkeit eingekehrt. Mit verändertem, Intranet-zentrierten Produktangebot versuchen die Netzwerker, in Unternehmen, die Intranets installieren wollen, Boden zu gewinnen. Im Mittelpunkt von Novells vielbeschworener "Rückkehr zur "Kernkompetenz" steht nun das Netzwerkbetriebssystem IntranetWare, eine mit Internet-Komponenten umbaute Version des Netz-Klassikers NetWare. Der Fahrplan für das Produkt, das auf Wettbewerber wie Windows NT und diverse Unix-Produkte stoßen wird, sieht jetzt vor: Den NetWare Webserver, Netscapes Navigator, der NetWare Application Launcher, ein IPX/IP-Gateway sowie ein Multiprotokoll-Router für WAN- und Internet-Verbindungen. Die Beta-Phase nähert sich ihrem Ende, noch in diesem Jahr soll IntranetWare ausgeliefert werden und exakt den selben Preis haben wie Netware 4.11. Des weiteren kündigte Novell für Frühjahr 1997 die Version 2.0 an. Sie wird virtuelles Networking und Fernunterstützung offerieren sowie SUNs Java Virtual Maschine. Damit sollen Java-Applets unter Netware laufen.

FRANKFURT: Bei Novel, dem Ex-Highflyer in der ohnehin erfolgsverwöhnten IT-Branche, ist jetzt aufgeregte Betriebsamkeit eingekehrt. Mit verändertem, Intranet-zentrierten Produktangebot versuchen die Netzwerker, in Unternehmen, die Intranets installieren wollen, Boden zu gewinnen. Im Mittelpunkt von Novells vielbeschworener "Rückkehr zur "Kernkompetenz" steht nun das Netzwerkbetriebssystem IntranetWare, eine mit Internet-Komponenten umbaute Version des Netz-Klassikers NetWare. Der Fahrplan für das Produkt, das auf Wettbewerber wie Windows NT und diverse Unix-Produkte stoßen wird, sieht jetzt vor: Den NetWare Webserver, Netscapes Navigator, der NetWare Application Launcher, ein IPX/IP-Gateway sowie ein Multiprotokoll-Router für WAN- und Internet-Verbindungen. Die Beta-Phase nähert sich ihrem Ende, noch in diesem Jahr soll IntranetWare ausgeliefert werden und exakt den selben Preis haben wie Netware 4.11. Des weiteren kündigte Novell für Frühjahr 1997 die Version 2.0 an. Sie wird virtuelles Networking und Fernunterstützung offerieren sowie SUNs Java Virtual Maschine. Damit sollen Java-Applets unter Netware laufen.

In diesem Zusammenhang paßte auch die Ankündigung, daß bereits im Oktober GroupWise in der Version 5 auf den Markt kommt. Die Groupware beinhaltet eine Mailbox zum Dokumenten-Management und wird durch das Zusatzmodul WebAccess Internet/Intranet-fähig. Jeder HTML-kompatible Browser bewerkstelligt den externen Zugang. Breite Unterstützung durch die Hard- und Software-Industrie soll dem Produkt zum Erfolg verhelfen. IBM und Compaq liefern GroupWise mit ihren Servern aus, von Softwareherstellern kommen aufsetzende Lösungen. Das reicht von Fax-Tools bis zum SAP-Gateway.

Aber auch die eigentliche Basis von Novells Netware, nämlich kleinere Unternehmen ohne Ambitionen in Sachen Internet/Intranet, will Novell bei der Stange halten. Unter dem Codenamen "Kayak" soll ab November ein NetWare-Ableger angeboten werden, der auf Netze mit bis zu 100 Clients zielt. Kayak basiert auf dem gleichen Kernel wie NetWare 4.11, beinhaltet jedoch eine einfachere Struktur der Directory Services. Mit Hilfe des Tools "Easy Administration" versprechen die Netzwerker auch Administratoren, die mit Netware noch nicht in Berührung gekommen sind, leichte Beherrschung der Netzsoftware. Um die Software Unternehmen schmackhaft zu machen, will Novell Kayak in maßgeschneiderten Paketen anbieten.

Der Richtungswechsel ist notwendig

Mit dem Fahrplan für Intranetware signalisiert die Netzwerk-Company, daß sie nach den dauernden Richtungswechseln jetzt wieder für Unternehmen überschaubar und klar positioniert sei. Daß das die einzige Chance für die Netzwerker ist, die verunsicherte Kundenbasis, die bekanntlich auch auf dem Sprung zu Windows NT ist, zu halten sowie neue Unternehmen dazu zu gewinnen, gab auch Novells neuer Präsident Joe Marengi in Frankfurt zu: "Wir waren ein großes Unternehmen und haben typische Mitarbeiter großer Unternehmen eingestellt, die typische Ideen großer Unternehmen entwickelten", blickte Marnegi auf die offensichtlich jetzt zur Vergangenheit erklärte Strategie von Novell zurück. Zugleich versprach er, daß Novell alles tun werde, um im Intranetmarkt "ein Keyplayer" (Marengi) zu werden. Branchenkenner hatten häufig moniert, daß Novell zu spät auf den Internet- beziehungsweise Intranetzug aufspringe.

Laut Marengi hat Novell seiner Organisation eine deutliches Lifting verpaßt: "Flachere Hierarchien, kurze Wege, mehr Offenheit" sollen dem Tempo der Branche besser entsprechen. Zudem ist man sich jetzt bei Novell sicher, daß nach Renovierung der Produktpalette und den personellen Veränderungen an der Spitze nun wieder ruhigere Betriebsamkeit einkehren würde. (Rolf Hoerner /wl)

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