Novell übernimmt Endpoint-Security-Spezialisten Senforce

14.08.2007
Mit der Akquisition von Senforce Technologies will Novell sein "ZENworks"-Portfolio an System-Management-Tools um Endpoint-Security-Lösungen ergänzen und so "integriertes Konfigurations- und Sicherheits-Management" anbieten.

Novell wird das auf Endpoint- und Netz-Sicherheit spezialisierte US-Unternehmen Senforce zu einem ungenannten Kaufpreis übernehmen. Die Endpoint-Security- beziehungsweise NAC-Produkte (Network Access Control) von Senforce, zu denen unter anderem Personal Firewalls sowie Verschlüsselungs-Tools und Werkzeuge zur Applikationskontrolle zählen, fließen nach Angaben des Unternehmens in ein neues Produkt namens "ZENworks Endpoint Security Management" ein. Die Lösung soll Endgeräte und damit die laut Novell "verwundbarste Stelle im Firmennetz" vor Datendiebstahl, Wireless-Exploits sowie Softwareattacken und Malware schützen.

"Immer mehr Unternehmen und Behörden verlieren geschäftskritische und vertrauliche Informationen durch Diebstahl oder Verlust ungesicherter Geräte", so Joe Wagner, Senior Vice President und General Manager Systems and Resource Management bei Novell. Die Akquisition von Senforce unterstütze Novells Enterprise-Management-Strategie, die es Unternehmen ermöglichen soll, größtmöglichen Nutzen aus ihren IT-Investitionen zu ziehen und dabei gleichzeitig Komplexität und Risiken zu minimieren.

Die bestehenden Senforce-Produkte will Novell weiterhin unterstützen. Zudem soll das Endpoint-Security-Paket des Unternehmens auch künftig als Standalone-Produkt vermarktet werden.

Nach Ansicht von Branchenbeobachtern ist der Deal für beide Unternehmen sinnvoll: Zum einen suchten Firmen zunehmend nach Wegen, System-Management und Sicherheitsfunktionen zu integrieren, zum anderen sei Senforce zuletzt dem harten Wettbewerb vieler größerer Rivalen ausgesetzt gewesen. Für Jon Oltsik, Analyst bei der Enterprise Strategy Group, kommt Novells Ankündigung einer tieferen Integration von Security-Features in seine System-Management-Produkte mittels Senforce-Übernahme nicht zuletzt angesichts ähnlicher Bestrebungen etwa von McAfee, Microsoft und Symantec wenig überraschend. Zudem sei Novell bereits seit geraumer Zeit - unter anderem mit der Akquisition von e-Security (siehe Novell kauft e-Security für 72 Millionen Dollar) im vergangenen Jahr – verstärkt im Bereich Sicherheit aktiv.

Für kleinere Anbieter wie Senforce werde es immer schwieriger, mit den großen Konkurrenten Schritt zu halten, die diese Art von Tools in ihre umfassenderen Security-Angebote integrierten, so der Analyst. "Speziell bei NAC besteht für kleinere, unabhängige Player nicht mehr viel Spielraum", meint Oltsik. Nach seiner Einschätzung wird Sicherheit letztendlich Teil der Desktop- und Netzinfrastruktur werden. "Im Netz-Bereich haben Unternehmen wie Juniper, Nortel und Cisco ganz vernünftige Produkte – da ist nicht viel Platz für Drittanbieter." (kf)

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