Novell wirft Microsoft Hetzkampagne gegen Linux vor

08.11.2004
"Microsoft versucht mit unvollständigen Argumenten Angst, Unsicherheit und Zweifel im Linux-Markt zu verbreiten", moniert Novell-Sprecher Bruce Lowry. Er spielt damit auf eine E-Mail von Microsoft-Chef Steve Ballmer an, die Ende Oktober verbreitet wurde. Darin beteuert Ballmer, Windows habe gegenüber Open-Source-Software Vorteile in Sachen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Außerdem warnte er die Linux-Nutzer vor möglichen Urheberrechtsverletzungen und den daraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen. Um seine Thesen zu bestätigen, zitierte der Microsoft-Chef verschiedene Passagen aus Marktstudien, wie unsere Kollegen der Computerwoche berichten. Microsoft habe sich nur die Punkte aus den Studien herausgepickt, die der eigenen Sache förderlich seien, kritisiert Novell-Chef Jack Messman. In einer eigenen E-Mail versucht der Linux-Befürworter der Microsoft-Kampagne entgegen zu wirken. Er verweist auf einen Report der Yankee Group, der zwar zu dem Schluß kommt, Linux biete kaum finanzielle Vorteile, dafür aber eine ausgezeichnete Performance und Verfügbarkeit. Die Microsoft-Verantwortlichen hätten jedoch nur den finanziellen Aspekt angeführt, so der Vorwurf Messmans. Laura DiDio, Yankee-Group-Analystin und Autorin des Berichts, warnt Novell jedoch davor, genau wie Microsoft nur die für das eigene System positiven Aspekte zu berücksichtigen. Man müsse die Analysen als ganzes bewerten und dürfe nicht einzelne Punkte aus dem Kontext reißen, fordert die Analystin. Unterstützung findet Novell bei Dion Cornett, Analyst von Decatur Jones Equity Partners LLC. Cornett warf Ballmer vor, die Berichte einseitig bewertet zu haben. Sollte der Microsoft-Chef mit seiner Darstellung recht haben, würden Firmen wie AOL, Google und Amazon.com, in deren Infrastruktur Linux bereits eine große Rolle spiele, mit ihrer IT-Strategie komplett falsch liegen. Zudem könnte sich die Linux-Kampagne für Microsoft letztendlich als Bumerang erweisen, schreibt Cornett. Schließlich werde damit deutlich, dass der Softwareriese Linux als ernsthafte Bedrohung ansehe. (cm)

"Microsoft versucht mit unvollständigen Argumenten Angst, Unsicherheit und Zweifel im Linux-Markt zu verbreiten", moniert Novell-Sprecher Bruce Lowry. Er spielt damit auf eine E-Mail von Microsoft-Chef Steve Ballmer an, die Ende Oktober verbreitet wurde. Darin beteuert Ballmer, Windows habe gegenüber Open-Source-Software Vorteile in Sachen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Außerdem warnte er die Linux-Nutzer vor möglichen Urheberrechtsverletzungen und den daraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen. Um seine Thesen zu bestätigen, zitierte der Microsoft-Chef verschiedene Passagen aus Marktstudien, wie unsere Kollegen der Computerwoche berichten. Microsoft habe sich nur die Punkte aus den Studien herausgepickt, die der eigenen Sache förderlich seien, kritisiert Novell-Chef Jack Messman. In einer eigenen E-Mail versucht der Linux-Befürworter der Microsoft-Kampagne entgegen zu wirken. Er verweist auf einen Report der Yankee Group, der zwar zu dem Schluß kommt, Linux biete kaum finanzielle Vorteile, dafür aber eine ausgezeichnete Performance und Verfügbarkeit. Die Microsoft-Verantwortlichen hätten jedoch nur den finanziellen Aspekt angeführt, so der Vorwurf Messmans. Laura DiDio, Yankee-Group-Analystin und Autorin des Berichts, warnt Novell jedoch davor, genau wie Microsoft nur die für das eigene System positiven Aspekte zu berücksichtigen. Man müsse die Analysen als ganzes bewerten und dürfe nicht einzelne Punkte aus dem Kontext reißen, fordert die Analystin. Unterstützung findet Novell bei Dion Cornett, Analyst von Decatur Jones Equity Partners LLC. Cornett warf Ballmer vor, die Berichte einseitig bewertet zu haben. Sollte der Microsoft-Chef mit seiner Darstellung recht haben, würden Firmen wie AOL, Google und Amazon.com, in deren Infrastruktur Linux bereits eine große Rolle spiele, mit ihrer IT-Strategie komplett falsch liegen. Zudem könnte sich die Linux-Kampagne für Microsoft letztendlich als Bumerang erweisen, schreibt Cornett. Schließlich werde damit deutlich, dass der Softwareriese Linux als ernsthafte Bedrohung ansehe. (cm)

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