Novells neue Linux-Server

24.03.2006
Eine Woche nach der CeBIT lud Novell seine wichtigsten Kunden und Partner nach Salt Lake City in Utah/USA ein. Dort fand die Brainshare statt, und Novell hatte einige Neuigkeiten in petto.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Nachdem in diesem Jahr die europäische Ausgabe der Novell-Kunden- und -Partnerkonferenz "Brainshare" im September ausfällt, konzentrierte sich bei dem Softwarehersteller alles auf den Monat März: erst die CeBIT, anschließend die weltweit einzige Brainshare in Salt Lake City.

Dort hat Novell Suse Linux Enterprise 10 vorgestellt. Das Betriebssystem gibt es in zwei Editionen: Der Enterprise Desktop wurde bereit auf der CeBIT präsentiert, der Server bei der Brainshare in den USA.

Beim Linux Server spielt das Thema Virtualisierung eine immer wichtigere Rolle, betonte Sven Dummer, Product Manager Linux Server bei Novell. Mit XEN 3.0 sollen auch mehrere Betriebssysteminstanzen auf einem Server konsolidiert werden. Da hierzu aber Zugriff auf den Quellcode notwendig ist, funktioniert die Virtualisierung mit XEN 3.0 nur mit Linux und OpenBSD. "Mit der neuesten CPU-Generation, AMDs "Pacifica" und Intels " Silvervale/Vanderpool" könnten aber auch Windows-Instanzen durch XEN verwaltet werden", so Dummer, der bis vor einem Jahr noch bei Microsoft tätig war. Ansonsten benötigt man zum Konsolidieren von Hardware die Lösungen von VMware, gab der Manager zu.

Roadmap des Open Enterprise Servers

Ebenfalls auf der Brainshare gab Novell die Roadmap des Open Enterprise Servers bekannt. So soll dessen nächste Version, Codename "Cypress", Mitte 2007 auf den Markt kommen.

Bereits im Mai 2006 soll hingegen Novells Open Workgroup Suite verfügbar sein. Sie enthält die Linux-Version des Novell Open Enterprise Server, ferner Novell GroupWise für Linux, die Zenworks Suite und den Suse Linux Enterprise Desktop samt Open Office. Dieses Paket ist für 110 Dollar pro Arbeitsplatz erhältlich. Hinzu kommen jährliche Wartungskosten in Höhe von je 75 Dollar. Die Netware-Version dieses Pakets wird 150 Dollar pro Rechner kosten, die Maintenance-Gebühr beläuft sich hier auf 106 Dollar pro Jahr. Als weitere Option werden beide Versionen zur Miete angeboten. Hier beginnen die Preise bei 80 Dollar pro Jahr. Bestandskunden können sich für eine einmalige Gebühr in Höhe von 236 Euro upgraden lassen.

Neue Version der Single-Sign-On-Lösung

Außerdem hat Novell auf der Brainshare eine neue Version (6.6) der eigenen Single-Sign-On-Lösung "SecureLogin" vorgestellt. Ein neu hinzugekommener Assistent hilft hier dem Anwender, Passwörter und Benutzerkennung aus zusätzlichen Anwendungen ins System zu übernehmen.

File System Factory, Novells bisheriger Speicherverwalter, heißt ab sofort Novell Storage Manager 2. Damit sollen nun Linux-, Windows- und Netware-Server gleichberechtigt mit Storage-Ressourcen verbunden werden können. Dabei versteht das Werkzeug sowohl Novells eigenen Verzeichnisdienst eDirectory als auch Microsofts Active Directory. Frei im Netz erhältlich ist der Designer für Novells Identity Manager. Damit lassen sich Organisationsstrukturen samt Rechten auch in der IT abbilden.

In Salt Lake City versprach Novell, seine bestehenden Netware-Kunden so lange wie nötig zu unterstützen, auch über die einmal genannte Zehnjahresfrist hinaus.

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