Novonyx soll Novell und Netscape neue Perspektiven eröffnen

04.11.1997
MÜNCHEN: Novell und Netscape wollen ein gemeinsames Unternehmen namens Novonyx ins Leben rufen. Die Kooperation dürfte beide Unternehmen einen großen Schritt weiterbringen: Während der Netzwerkspezialist auf seinen langersehnten Durchbruch im Internet-Geschäft hofft, kann Netscape vor allem von Novells zahlreichen Handels- und Marketingkanälen profitieren.Noch bedarf das Joint-venture, das die Internet-Server-Software Suitespot von Netscape in Novells Intranetware integrieren soll, der Zustimmung durch die US-Kartellbehörde. Doch schon jetzt sind die Vorteile absehbar. "Dieses Abkommen gibt unseren Kunden eine größere Freiheit in der Auswahl der Intranet-Software", erklärt Joseph A. Marengi, der bis vor kurzem als Interims-CEO die Geschicke der Novell Inc. leitete und nun von Suns Internet-Guru Eric Schmidt abgelöst wurde. "Zudem können wir am Netscape-Image partizipieren, die im Intranet-Markt schon seit längerer Zeit stark sind", fügt Martina Grüger, Pressesprecherin der deutschen Dependance, hinzu. Für Novell sei diese Zusammenarbeit besonders wichtig: "Ohne Kooperationen mit bedeutenden Playern, wie IBM oder Netscape, katapultieren wir uns selbst ins Nischen-Dasein", so Grüger.

MÜNCHEN: Novell und Netscape wollen ein gemeinsames Unternehmen namens Novonyx ins Leben rufen. Die Kooperation dürfte beide Unternehmen einen großen Schritt weiterbringen: Während der Netzwerkspezialist auf seinen langersehnten Durchbruch im Internet-Geschäft hofft, kann Netscape vor allem von Novells zahlreichen Handels- und Marketingkanälen profitieren.Noch bedarf das Joint-venture, das die Internet-Server-Software Suitespot von Netscape in Novells Intranetware integrieren soll, der Zustimmung durch die US-Kartellbehörde. Doch schon jetzt sind die Vorteile absehbar. "Dieses Abkommen gibt unseren Kunden eine größere Freiheit in der Auswahl der Intranet-Software", erklärt Joseph A. Marengi, der bis vor kurzem als Interims-CEO die Geschicke der Novell Inc. leitete und nun von Suns Internet-Guru Eric Schmidt abgelöst wurde. "Zudem können wir am Netscape-Image partizipieren, die im Intranet-Markt schon seit längerer Zeit stark sind", fügt Martina Grüger, Pressesprecherin der deutschen Dependance, hinzu. Für Novell sei diese Zusammenarbeit besonders wichtig: "Ohne Kooperationen mit bedeutenden Playern, wie IBM oder Netscape, katapultieren wir uns selbst ins Nischen-Dasein", so Grüger.

Auch Netscape ist mit diesem Deal ein genialer Schachzug gelungen. Der Marktführer für Browser-Software, der bei seinem Börsengang im Sommer 1995 eine regelrechte Kaufhysterie auslöste, mußte sich in letzter Zeit immer öfter der Attacken von Microsoft erwehren, die den Kaliforniern mit ihrem Microsoft Explorer das Leben schwer macht.

Immerhin laufen weltweit über vier Millionen Netzwerkserver mit mehr als 60 Millionen Usern unter Novell Netware beziehungsweise Intranetware - ein gewaltiges Potential für die Start-up-Company aus Mountain View. "Novell liefert mehr Netzwerkbetriebssysteme aus, als die Anteile von Windows NT und UNIX zusammen", meint denn auch Netscape-Chef Jim Barksdale. "Mit Novonyx werden wir die phantastischen Marktchancen, die sich hier auftun, gemeinsam erschließen."

Die Handelskanäle sind ein großer Pluspunkt

Sehr wichtig für die Netscape Communications Corp. dürfte außerdem die Nutzung von Novells Absatzkanälen sein. Dazu zählen über 30.000 Value Added Reseller, 1.450 autorisierte Novell-Partner und Education Center sowie knapp 200.000 zertifizierte Netzwerkingenieure. Aber auch Netscape kann eigene Handelskanäle sowie die Leistungsfähigkeit der Web-Site, die derzeit 125 Millionen Hits pro Tag aufweist, in die Waagschale werfen. Wann Novonyx in Deutschland an den Start geht, ist noch ungewiß. Nach Auskunft von Grüger soll Ende dieses Jahres zumindest mit dem Vertrieb der neuen Produktpalette begonnen werden. Dementsprechend zurückhaltend sind auch die Einschätzungen der Händlerschaft, wie die Novell-Sprecherin weiß. Auch ein namhaftes deutsches Systemhaus, das ungenannt bleiben möchte, hält sich mit Statements zurück. Zum einen sei noch nicht klar, welche Produkte Novonyx künftig anbieten werde. Zum anderen käme es dem Kunden letztendlich nur darauf an, daß er eine Komplettlösung nach seinen Vorstellungen bekomme. Der Münchner Novell-Händler PCM Computer AG hingegen hat schon eine klare Position bezogen: "Wir finden es prima, daß wir bald auch Produkte des neuen Unternehmens anbieten können", gibt Vertriebsbeauftragte Susanna Suligoj zu Protokoll. "Netscape ist ein interessantes Unternehmen, das sich im Markt einen guten Namen gemacht hat." (sn)

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