NT-Plus-Gruppe positioniert die Zukäufe der letzten Jahre

12.04.2001
NT Plus hat in den letzten Jahren fleißig eingekauft. Nach Connect Service Riedlbauer kam die Phonet und letztendlich die ABC. Die NT-Plus-Gruppe besteht nun aus einem Disti-Dreiergespann, von denen jeder sein Plätzchen gefunden hat.

Klaus Elias will Synergien - und Konvergenz. Der Chef der Osnabrücker NT-Plus- Gruppe hat seine Armee aufgestellt und bläst zum Angriff auf die geplanten Umsatzrekorde in diesem Jahr. Die Armee - das ist NT Plus, Phonet und ABC - zusammen ergeben sie die NT-Plus-Gruppe. Er will mit jedem seiner Distis "alles anbieten können, ohne alles bei jedem selbst führen zu müssen". "Die drei Firmen sind in der Vergangenheit eher alleine gelaufen. Jeder musste das gesamte Produktportfolio vorrätig haben. Jeder hat ein großes Lager vor sich her geschoben", erinnert er sich. In Zukunft werden NT Plus, ABC und Phonet zwar eng zusammenarbeiten, aber sowohl unterschiedliche Angebotspaletten als auch unterschiedliche Zielgruppen haben. IP-Plattform, Warenwirtschaftssystem und Logistik werden einheitlich organisiert.

"ABC ist unser kleiner, feiner, schneller, flexibler Distributor", grinst Elias. Die ABC Großhandelsgesellschaft mbH konzentriert sich in erster Linie auf wenig erklärungsbedürftige Volumenprodukte mit dem Schwerpunkt Zubehör, Verbrauchsmaterialien, Telefonie und Office-Produkte wie zum Beispiel Faxe. "Wir wollen mit der ABC auch kleinere Fachhändler ansprechen, die aufgrund ihres geringeren Umsatzvolumens anderswo untergehen würden", so Elias. Im Jahr 2000 soll der Disti 65 Millionen Mark Umsatz machen. Dabei geht es nicht um Quantität, wie Elias betont, sondern um Konsolidierung und Qualität.

Phonet wird mit der früheren Riedlbauer-Sektion verschmelzen und Ende des Jahres nach Neuss ziehen. "Dort werden wir dann einen Lösungs-Distributor aufbauen, der schwerpunktmäßig die TK- und IT-Systemhäuser aber auch den Elektrofachhandel bedient - also alle Häuser, die sich mit dem Bereich Sprach-Datenkonvergenz und LAN/WAN-Infrastruktur beschäftigen," erklärt Elias. Anders als die beiden anderen Parts der Gruppe wird sich die Phonet auf 800 bis 1.000 "Named-Accounts" beschränken. Plan für die Phonet ist in diesem Jahr ein Umsatz von knapp 100 Millionen Mark.

NT Plus selbst hat innerhalb der Gruppe die breiteste Produktaufstellung. Elias umschreibt sie schmunzelnd als "Broadline-Distributor der TK-Landschaft", will sich dabei aber nicht mit den "Actebis, Computer 2000 und Macrotrons" dieser Welt vergleichen.

Distributionsverträge mit IT-Herstellern

Die gelebte Konvergenz innerhalb der Gruppe zeigt sich anschaulich in den neuen Distributionsverträgen, die Elias auf der Cebit bekannt gegeben hat, zum Beispiel mit IBM. In Zukunft wird über den Kommunikationsdisti auch die komplette Bandbreite der PC-Hardware-Produkte und -lösungen der IBM Personal Computer Division zu haben sein. Später soll die Zusammenarbeit auf Serverlösungen ausgeweitet werden. Für IBM ist dies ein ebenso interessanter Deal wie für NT Plus. Beide wollen die Gruppe der TK-Händler erreichen, die ihr Portfolio durch IT-Lösungen erweitern wollen. IBM erreicht dadurch einen Nischenmarkt. Deshalb muss Elias auch nicht die üblichen Mindestmengen abnehmen. "Für uns ist das eine Art Testballon, der keine zeitliche Begrenzung hat", erklärt ein Sprecher von IBM. Dass dies nicht von alleine geht, wissen sowohl Hersteller als auch Disti. Deshalb werden beide den Wiederverkäufern Pre-Sales Support bieten und mit einem IBM-Team vor Ort rund um die Uhr für das benötigte Know-how sorgen.

ComputerPartner-Meinung:

Die Aufstellung der drei NT-Plus- Distis scheint Hand und Fuß zu haben. Ebenso klingen die Schritte, die Klaus Elias eingeleitet hat, um seine TK-Klientel auf den Weg zur IT zu bringen, viel versprechend - vor allem, weil Elias sich Zeit lässt und neben den entsprechenden IT-Produkten auch den dringend notwendigen Service anbietet. Der Vertrag mit IBM ist dafür ein gutes Beispiel. (gn)

Neues Logistikzentrum

Der Grundstein ist gelegt

Im Juni soll es an den Start gehen: das Logistikzentrum der NT-Plus-Gruppe in Staufenberg. Auf 20.000 Quadratmetern sollen dann die Aufträge der NT Plus (Osnabrück), Phonet Telecom (derzeit noch Hilden) und der ABC (Troisdorf) bearbeitet werden. Für den ersten Bauabschnitt will die Holding rund 25 Millionen Mark inves- tieren. Wenn es endgültig fertig ist, stecken in dem Mammutprojekt 78 Millionen Mark. Dem Vorstandsvorsitzenden Klaus Elias ist es den Einsatz wert: "Das Logistikzentrum ist direkt neben der zentralen Postverteilung. Das heißt wir können dann Aufträge bis 21 oder 22 Uhr entgegennehmen und am nächsten Tag ist die Sendung beim Wiederverkäufer. Damit schaffen wir den 12- bis 18-Stunden-Nachtsprung," verspricht er. (gn)

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