NT überholt Unix und Netware

28.01.1999

BOSTON: Noch sind die meisten der weltweit eingesetzten Workstations mit einem Unix-Betriebssystem ausgestattet. Doch mit einem Vorsprung von über 50 Prozent im dritten Quartel 1998 hat sich Windows NT bei den Marktanteilen im Workstation-Geschäft deutlich an die Spitze gesetzt. Abgeschlagen sehen sich allen voran Unix sowie Netware von Novell.Jüngste Zahlen des Marktforschungsinstituts IDC belegen, daß Windows NT die beiden konkurrierenden Server-Softwaresysteme Novell Netware und Unix 1998 bereits überholt hat. Demnach konnte Microsoft mit 1,56 Millionen verkaufter Lizenzen für Windows NT 4.0 nahezu 50 Prozent mehr Server-Lösungen absetzen als Novell mit Netware und sogar doppelt so viele wie alle Anbieter von Unix-Lösungen zusammen.

Das deckt sich auch mit dem Bericht eines anderen Marktforschungsinstituts über die Entwicklung des Workstation-Marktes im Zeitraum zwischen dem jeweils dritten Quartal 1997 und 1998. Laut Dataquest wurden bis einschließlich September 1998 weltweit 57 Prozent mehr Workstations abgesetzt als ein Jahr zuvor. Entgegen diesem weiter anhaltenden starken Wachstum waren die Umsätze mit minus vier Prozent insgesamt jedoch leicht rückläufig (siehe Grafik).

Hewlett-Packard liegt dicht hinter Sun

Während Hardware-Lösungen auf Basis von Windows NT mit einem Anstieg von 136,4 Prozent die Zahl der in dem angegebenen Zeitraum verkauften Workstations anhoben, war für die wesentlich teureren Unix-Workstations lediglich ein Zuwachs von 14,6 Prozent zu verzeichnen. Entsprechend sah die Entwicklung auch bei den Umsätzen aus. Für Windows-NT-Workstations war ein Umsatzplus von 65,8 Prozent zu verbuchen, für Unix-Workstations ein Minus von 19,5 Prozent.

Hauptgewinner im Workstation-Geschäft war mit einem Umsatzwachstum von 13,5 Prozent Hewlett-Packard. Mit einem Umsatz von rund 688.900 Dollar im dritten Quartal 1998 und einem Marktanteil von 27 Prozent gegenüber 22,8 Prozent im Vorjahr ist es dem der amerikanischen Hersteller gelungen, sich dicht an Sun heranzupirschen. HP verdankt diesen Erfolg nach Ansicht der Marktauguren vor allem seinem stark gewachsenen Engagement im NT-Markt. Branchenprimus und Unix-Protagonist Sun mußte dagegen nicht nur 2,4 Prozent Marktanteile einbüßen, sondern auch 11,3 Prozent Umsatz. Die eigentlichen Verlierer im Workstation-Geschäft waren indes die Nummer vier, Compaq-DEC, mit einem Umsatzminus von 27,2 Prozent und die Nummer fünf, Silicon Gra-phics, mit 23 Prozent Rückgang. IBM, Nummer drei im Quintett der führenden Workstation-Hersteller, konnte Absatz und Umsatz nur geringfügig anheben. Auffallend ist, daß der Anteil derjenigen Anbieter moderat gewachsen ist, die zum Workstation-Markt weniger als 200.000 Workstations pro Quartal beisteuern.(kh)

Zur Startseite