NTT Docomo: UMTS ist in Japan ein Flop

04.07.2002

Im Oktober vergangenen Jahres startete der japanische TK-Konzern NTT Docomo im Land der aufgehenden Sonne mit UMTS. Jetzt ist klar: UMTS ist ein Flop. Die sonst so handynärrischen Japaner verschmähen die neue Technologie. Wäre alles nach Plan gegangen, hätte NTT Docomo bis März dieses Jahres bereits 150.000 UMTS-Kunden. Tatsächlich konnte der Konzern aber nur 89.000 Kunden verbuchen.

Laut NTT-Docomo-CEO Keiji Tachi-kawa ist der Grund für die Schlappe bei den Endgeräten zu suchen. "Die Batterie des UMTS-Handys ist zu schwach. Wir erreichen mit unserem Mobilfunknetz nicht genügend Menschen und Regionen", erklärte er gegenüber der "Financial Times Deutschland". Auch gibt er zu, dass es an Inhalten fehle. Damit hat UMTS einen entscheidenden Nachteil gegenüber I-Mode, das sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren zum japanischen Lieblingsspielzeug entwickelt hat: Fast 33 Millionen Kunden nutzen I-Mode inzwischen - das ist fast die Hälfte der japanischen Handybesitzer.

NTT-Chef Tachikawa rechnet jedenfalls nicht mehr mit einer rasanten UMTS-Karriere. Er geht davon aus, dass die neue Technologie frühestens im Jahre 2010 ein lukratives Geschäft sein wird. Für Europa ist dies eine Hiobsbotschaft, denn die Mobilfunkbetreiber haben für Lizenzen und Aufbau der Infrastruktur mehrere hundert Milliarden Euro investiert. (gn)

www.nttdocomo.com

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