Nur ein Strohfeuerchen

13.05.2004

Es ist wie befürchtet: Die Cebit hat mit ein paar kleinen Hoffnungsfünkchen in der ausgedörrten IT-Landschaft wohl nur ein Strohfeuer entfacht. Solange ein PC für rekordverdächtige 199 Euro in den Handel geht, ist und bleibt der Fachhandel am Boden. Dabei fehlt es nicht an attraktiven Produkten, wie bezahlbare DVD-Rekorder, Digitalkameras und Flachbildschirme.

Doch in kürzester Zeit wird der Markt mit Massen dieser Produkte so zugemüllt, dass dem Fachhandel überhaupt keine Zeit mehr bleibt, mit Beratung und Sachverstand seine noch verbliebene Klientel zu befriedigen. Fakt ist, dass das Sterben der Computershops nicht nur begonnen hat, sondern sich hurtig fortsetzt.

Was helfen da Leads, wenn in der folgenden Ausschreibung Dell, IBM, HP oder FSC ihre Restposten zum Schleuderpreis anbieten? Anstatt den Händler vor Ort für den Support oder die Inbetriebnahme zu nutzen, die Synergie zwischen Handel und Industrie wieder zu beleben, setzen die Hersteller immer weiter auf Masse und den schnellen Euro.

Das vielfältige Sortiment unabhängiger Händler wird durch die monotone Masse der Marktführer ersetzt. Nicht nur ein Trend in der IT, auch andere Monokulturen von Landwirtschaft bis Automobil- und Medienbranche zeigen einen Weg, der wohl rücksichtslos zum Konzernzeitalter führte.

Mein Fazit: Zwar wird jede Woche eine neue Sau durchs Dorf getrieben, die rentable Margen verspricht und Treueschwüre auf den Fachhandel ablässt, die guten Geschäfte machen jedoch die anderen.

Bis demnächst, euer Querschläger!

Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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