Nvidia: Geforce FX 5700 Ultra - der Renner im Weihnachtsgeschäft

23.10.2003
Nachdem ATI Anfang November seine neuen Grafikchips Radeon XT vorgestellt hat, war der Erzrivale Nvida im Zugzwang. Aber jetzt kontert Nvidia: Mit einer Highend-Lösung und einem wirklich guten Midrange-Produkt versucht der Grafikspezialist, das Weihnachtsgeschäft für sich zu entscheiden. Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Das neue Flaggschiff von Nvidia heißt Geforce FX 5950, vormals Codename NV 38. Dabei hat Nvidia aber nur kosmetische Operationen am Chipdesign vorgenommen. Schneller, das heißt höhere Taktrate, bei verbessertem Thermal-Management sind die grundlegenden Neuerungen dieses Grafikprozessors. Wie sein Vorgänger arbeitet der Chip mit einer Bus-Breite von 256 Bit zum Speicher. Das macht die Karte aber recht teuer, der anvisierte Preis liegt bei ungefähr 500 Euro. Damit hat Nvidia wieder einen Gegenpart zu ATIs Radeon 9800 XT. Doch der Markt für Highend-Grafikkarten ist recht überschaubar. Nicht jeder Spieler ist bereit, für eine Grafikkarte 500 Euro auf den Tisch zu legen. Das Geld wird im Mainstream-Markt gemacht. Und da zieht Nvidia mit dem NV 36 ein richtiges Ass aus dem Ärmel.

Geforce FX 5700 Ultra

Der NV 36 kommt unter dem Namen Geforce FX 5700 (Ultra) auf den Markt. Anders als sonst, wo Nvidia zuerst einen Chip ankündigt und dann lange Zeit nichts passiert, sollen die ersten Karten mit diesem Chip zeitgleich mit der Vorstellung der GPU am 23. Oktober, zwar noch nicht flächendeckend, aber zumindest in Stückzahlen, erhältlich sein. Laut Branchenkennern soll MSI schon eine erkleckliche Anzahl dieser Karten produziert haben.

Der Geforce FX 5700 ist der erste Chip, den Nvidia bei IBM bauen lässt. Im Gegensatz zum Geforce FX 5950 wurde der FX 5700 völlig neue konstruiert. Er wird komplett in 01,13 Mikrometertechnologie gefertigt. Mit einem Core-Takt von 475 MHz und einem Speichertakt von 900 MHz soll er für neue Maßstäbe im Midrange-Markt sorgen. Dabei bietet der Chip volle DirectX-9.0-Unterstützung. Zu den internen Grafik-Features hat Nvidia eine Ultra Shadow genannte Funktion hinzugefügt. Diese erlaubt, Schatten bei beweglichen Leuchtobjekten in Spielen noch realistischer darzustellen, ohne die GPU mit mehr Rechenleistung zu beaufschlagen.

Laut Auskunft von Jens Neuschäfer, Produktmanager von Nvidia, soll die neue Karte, bei etwa gleichem Preis, um rund 30 Prozent schneller sein als die alte 5600. "In die Entwicklung des NV 36 sind viele Komponenten aus der NV 35 (Geforec FX 5900) eingeflossen", berichtet Neuschäfer. Wie der NV 35 besitzt auch der NV 36 eine 128 Bit breite Schnittstelle zum Speicher. Dank einer raffinierten Kompressionstechnik konnte aber die Transferrate um rund 50 Prozent verbessert werde, so Neuschäfer. "Für den gehoben Midrange-Markt sind 128 Bit völlig ausreichend", glaubt er weiter. Nur so sei es möglich, die Karte einigermaßen preiswert auf den Markt zu bringen. Die Geforce FX 5700 Ultra mit 256 MB DDR-Speicher werde für etwa 220 bis 240 Euro zu haben sein.

Interessant ist auch, dass interessierte Hersteller den Chip auch ohne Referenzdesign von Nvidia bekommen können. Nur für die Ultra-Versionen besteht Nvidia auf dem Referenzdesign. Kartenproduzenten können somit erstmals innerhalb gewisser Grenzen eigene, eventuell preiswertere Versionen der Geforce FX 5700 kreieren.

Einen richtigen Geschwindigkeitsschub soll der neue Treiber (Detonator 5216) bringen. Er ist ab 23. Oktober von der Nvidia-Homepage (www.nvidia.de) direkt herunterladbar.

Meinung des Redakteurs

Im Grafikkartenmarkt hat Nvidia immer noch die Nase vorn. Nach der Vorstellung der Radeon-XT-Serie musste Nvidia kontern. Und das hat das Unternehmen gut gemacht. Im Weihnachtsgeschäft könnte, so denn die Kartenproduzenten auch liefern, die Geforce FX 5700 Ultra der absolute Renner werden.

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