Für die einen ist es das Ereignis im IT-Herbst, für die anderen eine Labermesse für Lösungen, die keiner sucht. Wo die globalisierte süddeutsche Hightechindustrie derzeit steht, sieht die schmunzelnde Auslandspresse ja beim Thema Mautsystem. Ob das System überhaupt einmal funktionieren wird, ist fraglich. Die IT-Giganten präsentieren sich wie derzeit der FC Bayern und die Systems. Sie kämpfen um bessere Plätze in der Rangliste. Während die Toll Collect GmbH froh sein kann, dass sie wahrscheinlich nur bis zur Höhe ihres Betriebsvermögens haften wird und die Bayern mit genug Finanzmitteln ausgestattet sind, um sich den UEFA-Cup-Platz notfalls zu erkaufen, sehe ich für die Systems eher schwarz als weißblau. Nun sind schon fast alle Messen, die früher im Umfeld angesiedelt waren, integriert worden und trotzdem lässt sich die ehemalige Perle im Grünen nur noch mit schwerem Gerät am Leben erhalten. Nur gut, dass sich WLAN als Anziehungspunkt ausmachen ließ, sonst gäbe es für Fachhändler überhaupt keine Highlights. Der "Dealers only" ist sicherlich ein Besuch wert, aber nicht jedes Jahr, denn auch die Attraktivität dort hat seit dem Millennium verloren. Für den Fachhändler findet sich kaum etwas, was er sich in den Laden oder das Schaufenster stellen kann. Das wirklich Spannende sind auch nicht die Diskussionen der CSU-Ministerriege mit den Verbandsvertretern. Zu diesen Themen ist oft mehr Kompetenz auf dem Parkett vorhanden als auf der Bühne. Richtig interessant wird es erst danach, wenn nur noch wenige Lichter brennen, der Prosecco fließt und Tacheles geredet wird. Gerüchte um Personelles, offene Einschätzungen der allgemeinen Wirtschaftslage und der des eigenen, oder weitaus beliebter, des Konkurrenzunternehmens. Hier gibt es auch mal einen Ausblick auf neue Produkte und Zukunftspläne, heutzutage noch immer Mangelware. Hier wird das gehandelt, nach dem das neue Jahrhundert benannt werden will - Information. Diese "Sneak Preview" der ITK wäre eine Messe, wie es die Systems einmal war und wieder werden sollte. Im nächsten Jahr, wenn die Medienbranche ebenfalls ihre Halle haben soll, werde ich die "neue" Systems wieder einmal besuchen, heuer nicht!
Mein Fazit: Eine Messe, die so staubtrocken ist wie der Kundenstrom im Fachhandel, braucht wirklich gute Gründe, um besucht zu werden.
Bis demnächst, euer Querschläger!
Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.