Ob Drucker oder Pentium ohne MMX: Die Preise fallen mit den Sommertemperaturen

08.08.1997
MüNCHEN: Der Hardwaremarkt ist im vergangenen Monat in erster Linie bei den Druckern stark in Bewegung gekommen. Neue Modelle, aber in erster Linie Mengenprobleme, verschieben die Preise. Die hier besprochenen Preisentwicklungen stammen wie immer aus dem ComputerPartner Informationssystem.

MüNCHEN: Der Hardwaremarkt ist im vergangenen Monat in erster Linie bei den Druckern stark in Bewegung gekommen. Neue Modelle, aber in erster Linie Mengenprobleme, verschieben die Preise. Die hier besprochenen Preisentwicklungen stammen wie immer aus dem ComputerPartner Informationssystem.

Überangebot an Tintenstrahldruckern

Viele Händler beklagen, daß mit Tintenstrahldruckern kaum noch Geld zu verdienen ist. HP etwa versucht derzeit, über massive Werbekampagnen Drucker in den Markt zu drücken. Da die Produktgruppe der 600-dpi-Farbtintenstrahler eindeutig von HP dominiert wird, ist der durchschnittliche Händler-EK logischerweise um zwei Prozent abgerutscht auf derzeit 383 Mark (die Spannweite der Preise für die verschiedenen Modelle reicht von 177 Mark bis 705 Mark). Hier sind inoffizielle Angebote noch gar nicht mitgerechnet, wie zum Beispiel Deskjet 820cxi für 380 bis 400 Mark - gut hundert Mark unter dem Preis großer Distributoren.

Preisanstieg bei Kombigeräten

Seit geraumer Zeit werden Kombinationen, die Drucker, Fax und Scanner in einem Gerät vereinen, als ideale Lösung für kleine Unternehmen propagiert. Allmählich scheint diese Idee auch die Anwender zu erwärmen, ist doch eine Verknappung im Angebot dieser Geräte von den Einkäufern zu bemerken. Entsprechend sind die Preise leicht angezogen. An der Steigerung um 1,4 Prozent auf 1.440 Mark ist aber auch die Einführung neuer Brother-Geräte beteiligt, die in dieser Produktgruppe am oberen Ende der Preis- und Leistungsskala liegen. Die Preisspanne über die ganze Produktgruppe reicht von 844 bis zu 1.991 Mark.

Noch Hochleistungs-Laser oder schon Standard?

Zwölf bis sechzehn Seiten pro Minuten waren vor nicht allzu langer Zeit noch Superleistung für einen 600 dpi-Laserdrucker. Allmählich ist dies Standardausstattung, zumindest was Bürodrucker angeht. Um sage und schreibe 7,7 Prozent ist der Durchschnittspreis für solche Geräte gegenüber dem Vormonat gefallen, während im vergangenen Jahr ein relativ stabiler Preis gehalten werden konnte. Durchschnittlich hat der Händler für einen Drucker dieser Leistungsklasse 1754 Mark zu berappen, wobei die Markenauswahl Preise zwischen 1.299 und 2.356 Mark bietet.

Software-Karussell 97, Endrunde

Die Herbstoffensive der integrierten Softwarepakete gehört Corel, nachdem Microsoft, Lotus und StarDivision ihre Office-Pakete bereits seit geraumer Zeit in neuen Versionen anbieten. Zwar ist bisher nur die englischsprachige Version erhältlich, aber die Ankündigung der deutschen Versionen für September (allerdings noch nicht in der Professional Edition) ist für die Distributoren wohl Grund genug, die Lager schnell von der jetzt schon veralteten Ausführung zu räumen. Für den Händler interessant sind die neuen Lizenzprogramme, die drei verschiedene Lizenzierungsmodelle für unterschiedlich große Unternehmen anbieten.

Pentium-PC im Abwärtstrend

Pentium-PC mit 166 MHz sind nach wie vor Standard für die meisten Anschaffungen. MMX, Pentium II und Pentium Pro verkaufen sich noch schleppend. Seit der massiven Preisrutsche bei Pentiumprozessoren in der 26. KW gilt diese Aussage noch stärker als zuvor. Neben dem anhaltenden Prozessor-Preisverfall sinken auch die Preise für Einzelkomponenten. Zwar sind einige Pentium-Ausführungen schon von einer Verknappung am Markt betroffen, nicht jedoch die 166-MHz-Klasse. So ist ein Komplettsystem mit einer 2-GB-Festplatte und 16 MB RAM für den Händler derzeit für um die 2.320 Mark zu haben.

MMX-Rechner noch stabil im Preis

Vor dem Hintergrund des bei den PCs mit "normalem" Prozessor gesagten, ist es kaum verwunderlich, daß Rechner mit MMX-Prozessor noch immer recht preisstabil bleiben. Gerade große Firmenkunden sind noch eher zurückhaltend beim Einkauf solcher Rechner. Im Laufe des vergangenen Monats war nur ein marginaler Preisanstieg von 0,2 Prozent zu verzeichnen. Auf längere Zeit werden auch PCs mit MMX-Ausstattung nicht vom Preisverfall verschont werden, spätestens wenn die Lagerbestände an Standard-Prozessoren aufgebraucht sind, wird das Preis-Karussell auch bei diesen Geräten die Drehzahl erhöhen.

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