Orbis hat Bedenken

Océ-Übernahme durch Canon droht an Großaktionär zu scheitern

18.11.2009
Die Übernehame von Océ durch Canon steht auf der Kippe. Großaktionär Orbis Portfolio meldet Zweifel an.

Die geplante Übernahme des niederländischen Druckerherstellers Océ durch den japanischen Kamera- und Büroausrüster Canon droht am Widerstand eines Großaktionärs zu scheitern. Nach einer "mangelhaften Verhandlungsführung" sei die Océ NV mit dem von Canon gebotenen Übernahmepreis von 8,60 Euro je Aktie deutlich unterbewertet, teilte die mit 10 Prozent an Océ beteiligte Orbis Portfolio Management am Mittwoch mit.

Da die Übernahme nur vollzogen wird, sofern Canon zumindest 85 Prozent der Océ-Aktien angedient werden, könnte die Investmentgesellschaft zum Zünglein an der Waage werden. Orbis drängt statt dessen auf die Suche nach Interessenten für die einzelnen Geschäftsteile, da diese einen "deutlich höheren Wert für die Aktionäre erzielen könnten".

Unzufrieden ist Orbis offenbar auch mit dem Océ-Management selbst. "Das Océ-Management hat nicht einmal den den langfristigen strategischen Partner Konica Minolta zur Abgabe eines Angebots eingeladen", hieß es in der Mitteilung weiter.

Ein Konica-Minolta Sprecher entkräftete diesen Vorwurf allerdings bereits. Beide Unternehmen hätten zwar operative Verbindungen, eine finanzielle Verbindung wolle Konica Minolta aber nicht eingehen. Ein Gegenangebot oder der Kauf eines Anteils sei nicht geplant.

Die Canon hatte erst zu Wochenbeginn überraschend ein Barangebot von insgesamt 730 Mio Euro für Océ angekündigt. Aktuell pendeln die Titel um den gebotenen Preis von 8,60 Euro je Aktie. (Dow Jones / awe)

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