OCP Systems GmbH erwartet grosse Nachfrage nach Computer-Telefon-Integration

06.10.1998

ESSEN: Computer-Telefon-Integration ist nichts Neues. In der Variante Call Center sind CTI-Anwendungen schon länger im Markt. Neu dagegen ist, daß die Verbindung Telefon und PC jetzt auf eine breite Basis gestellt werden soll. Mit seinem Produkt OCP Call will das Essener Softwarehaus sich eine führende Position im stark wachsenden Markt sichern.

"Jeder Händler, der im weitesten Sinne mit EDV-Netzwerken und TK-Anlagen zu tun hat, wird zukünftig mit dem Thema CTI konfrontiert", betont Claus Commandeur, Geschäftsführer der OCP Systems GmbH in Essen. Bei CTI-Applikationen, wird der Computer beziehungsweise das Netzwerk mit TK-Nebenstellenanlagen verbunden. Sie sind Teil eines Marktes, der populär als "Unified Messaging"-Markt bezeichnet wird, also der Integration aller denkbaren Kommunikationsformen. Mit CTI-Software kann nicht nur über den PC die Telefonnummer gewählt werden, mit dem Anruf erscheinen zum Beispiel auch direkt Informationen über den Gesprächspartner auf dem Bildschirm. Einzige technische Voraussetzung ist eine CTI-fähige, also digitale TK-Anlage. Sogenannte "intelligente" Telefone sind überflüssig.

Der CTI-Markt soll explosionsartig wachsen

Das Marktforschungsunternehmen Datamonitor prognostiziert noch für dieses Jahr eine Steigerung von knapp 130 Prozent bei der Software für die Computer-Telefon-Integration, allerdings auf der schmalen Basis von knapp 90.000 Anwendern. Der Marktdurchbruch wird um die Jahrtausendwende erwartet. Nach einer knappen Million 1999 soll das Volumen im Jahr 2000 auf mehr als zwei Millionen Installationen steigen.

Bedarf für sein Produkt, die CTI-Software OCP Call, sieht Commandeur "in allen Unternehmen, in denen viel mit Kunden telefoniert wird und Kundendaten schnell greifbar sein müssen". Softwarehäuser, die meistens vertikale Applikationen für bestimmte Branchen anbieten, können die Software den bereits bestehenden Applikationen ihrer Kunden anpassen. OCP Call unterscheide sich in einem wesentlichen Punkt von Mitbewerberprodukten, so der Geschäftsführer:

"Es ist sowohl in der Microsoft-Welt als auch bei Novell lauffähig".

Vertrieb ausschliesslich über den indirekten Kanal

OCP Systems vertreibt ausschließlich indirekt über Distributoren. "Wir wollen mit unserem Produkt zu einem frühen Zeitpunkt einen sehr großen Markt bedienen", erklärt Commandeur, das sei nur über die Vertriebsschiene Handel möglich. Vermarktungschancen sieht er sowohl für das EDV-Systemhaus als auch für die Händler im Telefonanlagenbau. Mit den Telekommunikations-Distributoren NT Plus und TCC sind die Essener schon handelseinig geworden. TCC bietet die Software unter dem Namen "TCC Call" auch über die Einkaufsgenossenschaft GfT an. Der Vertrag mit einem weiteren EDV-Distributor steht kurz vor der Unterschriftsreife.

Der OCP-Chef erwartet von Seiten der Händler eine große Nachfrage nach Know-how sowohl im Pre-Sales- als auch im Supportbereich. Gemeinsam mit den Distributoren bietet OCP dem Fachhandel technische Einführungen und Verkaufsschulungen an. Ein eigenes Call Center, das Antworten auf die "99 häufigsten Fragen" weiß, wird in den nächsten Wochen den Betrieb aufnehmen.

Um den Preis nicht "zum Vermarktungshemmnis" werden zu lassen, ist die 1.000-Mark-Grenze deutlich unterschritten worden. Als Einzelplatzversion kostet OCP Call 600 Mark, OCP Call D 720 Mark (jeweils plus Mehrwertsteuer). Ab fünf Usern sind die Preise gestaffelt bis runter zu 258 Mark bei 1.000 Anbindungen. "Es ist unser Anspruch, in den nächsten Jahren erhebliche Marktanteile im europäischen CTI- und Unified Messaging-Markt zu gewinnen", verkündet Commandeur. (ak)

Claus Commandeur, Geschäftsführer OCP Systems GmbH: "Produkte, die sich mit der Integration von Kommunikationsdiensten beschäftigen, sind ein Muß für jeden Händler."

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