Der CP-Querschläger

Oft kopiert und nichts erreicht

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Dieses Mal versucht der Querschläger hinter die Logik von Urheberrechtsabgaben zu kommen.

Es wird mal wieder etwas teurer, laut Bitkom soll es das Multifunktionsgerät sein. Nachdem es beim Drucker selbst mit irrwitziger Argumentation nicht geglückt ist, eine Abgabe zu erstreiten, müssen jetzt die Alleskönner mit Scan- und Kopierfunktion dran glauben!

Da ein Richter kopieren lässt, fällt es ihm wahrscheinlich auch nicht auf, dass er indirekt für die Kopie seiner Urteile Urheberrechtsabgaben zahlen muss. Im Umkehrschluss müssten dann aber alle Autoren, Text- und Bilderzeuger auch von diesem Topf etwas erhalten.

Ich kann Ihnen versichern, dass es in zehn Jahren Querschläger keinen einzigen Pfennig oder Cent von dieser Dichter-GEMA gab. Und allein die Kopien für das Archiv sind schon ein paar Exemplare. Überhaupt wird bei der ganzen Diskussion die Wertigkeit verschoben, denn es ist in der Mehrzahl nichts Schützenswertes dabei.

Entweder ist das Vervielfältigen von Texten oder Bildern ohnehin aufgrund des Urheberrechts verboten - dann ist es auch mit dem Bezahlen einer Abgabe nicht erlaubt. Oder es ist eben gestattet - dann fallen auch keine Abgaben an.

Bei jedem Gesetz sollte man sich fragen, wer daran verdient. Hier profitieren einzig die Verwaltung der VG Wort und deren privilegierten Mitglieder, die vielleicht etwas aus diesem Topf erhalten. Der kleine Schreiber ist, wie der kleine Händler bei der IT, der Depp. Wir müssen den Kunden diesen Unsinn erklären, den Aufwand aus eigener Tasche zahlen und Umsatzverluste hinnehmen. Die Kohle bekommen wieder mal die Großen. Die einen kassieren, die anderen schreiben es ab, der Staat verliert dadurch Steuereinnahmen, und der Kunde zahlt die Rechnung. Das war schon bei den Faxgeräten Abzocke, und es hat sich anscheinend bewährt. Jetzt warte ich auf die Abgabe für Fotohandys, Digitalkameras und Spiegel aller Art. Dass da noch keiner draufgekommen ist?

Mein Fazit: Wer kopiert schon Grimms Märchen auf einem Multifunktionsgerät? Ein bisschen gesunder Menschenverstand könnte Tausende Seiten Gerichtsakten und Gesetzestexte ersetzen. Könnte!

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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