Oki definiert neue Leistungsklasse bei Farbdruckern

21.11.2002
Der japanische Konzern Oki Systems hat einen neuen Deutschland-Geschäftsführer. Rainer Sauer, vormals Managing Director bei Olympus, leitet seit wenigen Wochen die Geschicke von Oki in Deutschland, in der Schweiz und Österreich. ComputerPartner wollte wissen, ob sich für den Fachhandel dadurch etwas ändert?

Der wichtigste Partner für uns ist und bleibt der Fachhandel", nimmt Rainer Sauer, Geschäftsführer Oki Systems, den Kritikern gleich den Wind aus den Segeln. "Mit Retailern wie Media-Markt und Saturn Hansa haben wir keine Pläne", führt er weiter aus. Der ehemalige Geschäftsführer von Olympus, zuständig für den Mittleren Osten, Europa und Afrika, wurde von Oki direkt abgeworben. "Im April bekam ich einen Anruf von Oki, kurz darauf haben wir uns in London getroffen, waren uns sympathisch, und jetzt habe ich die Nachfolge von Masashi Yoshihara angetreten", erklärt er knapp. "In japanischen Unternehmen ist eine befristete Anstellung üblich", führt er weiter aus. "Manager blieben drei, vier oder fünf Jahre im Ausland und gehen dann nach Japan zurück." Er lacht: "Mein Arbeitsvertrag ist jedenfalls unbefristet."

Sauer hat sich viel vorgenommen: Mit der im Januar erscheinenden "C5000"-Reihe will Oki wieder einmal ein Zeichen setzen. Vor einigen Jahren überraschte das Unternehmen den Markt mit einem Monochrom-Laser, der unter 500 Mark angeboten wurde. Der "Okipage 4w" krempelte den Markt völlig um. Erstmals war damit ein Laser für den Heimanwender erschwinglich geworden.

Die C5000-Reihe soll ein völlig neues Segment im Markt adressieren, das von der Industrie bislang sträflich vernachlässigt wurde. Die Rede ist von kleinen und mittelständischen Betrieben, die mal eben schnell Handzettel oder Banner drucken wollen. Für knapp 1.000 Euro erhalten kleine und mittelständische Unternehmen einen Profidrucker, der Konkurrenzprodukte in die Schranken weist. Ausgelegt für rund 50.000 Seiten im Monat und einer Geschwindigkeit von zwölf Seiten Farbe und 20 Seiten Monochrom, ist er fast um das Doppelte schneller als alle Konkurrenten in dieser Preisklasse.

Dank der Singlepass-Technik, die in diesem Preissegment ebenfalls nicht üblich ist, beherrscht er auch den Bannerdruck bis zu einer Seitenlänge von 1,2 Metern. Allein mit der Ankündigung dieser Reihe hat Oki schon die Konkurrenz aufgeschreckt. Beispielsweise senkte Mannesmann Tally den Preis seines Farbdruckers sofort nach Bekanntwerden der Meldung auf 999 Euro.

Jammern hilft nicht

Sauer glaubt, dass die Talsohle der IT-Krise längst erreicht sei. "Lange kann es nicht mehr dauern, dann geht es wieder aufwärts", bekräftigt er seine Meinung. Während im europäischen Ausland schon ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen sei, laufen die Geschäfte in Deutschland noch nicht so wie erwartet. In den südlichen Ländern seien die Absatzzahlen gut, und auch England biete gute Marktchancen. Für sein Gebiet, Deutschland, Österreich und die Schweiz, hofft Sauer, das Geschäftsjahr, das am 31.3. 2003 endet, mit einer schwarzen Null abschließen zu können. "Die Analysten haben ihre Prognosen schon nach oben korrigiert", macht sich Sauer selbst Mut. "Laut Gartner und Bitkom werde im nächsten Jahr der Aufschwung eingeläutet", glaubt er fest an deren Prognosen. "Jammern hilft nicht, da müssen wir durch und haben es auch fast geschafft", glaubt der Geschäftsführer. Mit der neuen Produktlinie will Sauer ein neues Marktsegment erschließen und seinen stärksten Konkurrenten, HP im Monochrombereich und QMS bei Farbe, das Fürchten lehren.

www.oki.de

ComputerPartner-Meinung:

Oki hat es schon einmal geschafft, mit einem Produkt den Markt völlig umzukrempeln. Damals konnte das Unternehmen mit dem Okipage 4w den Heimanwender für Laserdrucker begeistern. Die komplette Konkurrenz musste nachziehen. Mit der C5000-Reihe versucht das Unternehmen nun, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Und das Segment der KMUs ist riesig. Es wird nicht lange dauern, und die Konkurrenz wird ähnliche Produkte dafür in ihrem Portfolio haben. (jh)

OKIS C5000-REIHE

Kaufen oder warten

Die neue Druckerreihe C5000 adressiert erstmalig ein bisher von der Industrie vernachlässigtes Segment. Zwar bieten in dieser Preisklasse etliche Hersteller ihre Produkte an, doch im Hinblick auf die technischen Spezifikationen kann kein anderer Drucker der Oki-Reihe Paroli bieten. Für den professionellen Einsatz konzipiert, bietet diese Reihe günstige Verbrauchskosten bei schnellem Druck. Zeit ist Geld: Ob ein Drucker 12 Seiten oder 20 Seiten pro Minute liefert, ist schon ein gewaltiger Unterschied. Und was auf gar keinen Fall vergessen werden darf, ist die monatliche Druckleistung. Denn wird ein Drucker ständig an der Obergrenze seiner Druckleistung betrieben, können die Wartungs- und Reparaturkosten den Anschaffungspreis schnell übersteigen. Hier bewahrheit sich wieder mal das alte Sprichwort: Wer billig kauft, kauft doppelt. (jh)

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