Oki-Manager: Farblaserdrucker sind noch zu teuer

20.09.1996
MÜNCHEN: Nach einem Absatzrückgang 1995 hoffen die Druckeranbieter in diesem Jahr wieder auf ein besseres Ergebnis. Doch aufgrund der schwachen PC-Verkäufe wachsen die Bäume auch im Drucker-Markt nicht in den Himmel.Einen Einblick in die Entwicklung des Drucker-Marktes in Deutschland gab Harald Gordon, Produkt-Manager bei der Oki Systems (Deutschland) GmbH in Düsseldorf, den Fachhändlern während der EDV-Tage von Wortmann Terra Impex am 5. September in Hüllhorst. Nach dem Tief von 1995, als der Gesamtabsatz in Deutschland um etwa 200.000 Stück gegenüber dem Vorjahr auf nur noch rund 2,8 Millionen Stück zurückfiel und damit sogar noch unter dem Niveau von 1993 lag (2,88 Millionen), hofft der Oki-Manager in diesem Jahr wieder auf einen Spruch über die 3 Millionen-Marke. Die unsichere Größe ist der private Verbraucher. Sollte er in diesem Weihnachtsgeschäft genauso seine Tasche zugenäht haben wie vor Jahresfrist, dann können einige Drucker-Hersteller ihre schönen Planzahlen in Geschenkpapier einpacken und anschließend verbrennen.

MÜNCHEN: Nach einem Absatzrückgang 1995 hoffen die Druckeranbieter in diesem Jahr wieder auf ein besseres Ergebnis. Doch aufgrund der schwachen PC-Verkäufe wachsen die Bäume auch im Drucker-Markt nicht in den Himmel.Einen Einblick in die Entwicklung des Drucker-Marktes in Deutschland gab Harald Gordon, Produkt-Manager bei der Oki Systems (Deutschland) GmbH in Düsseldorf, den Fachhändlern während der EDV-Tage von Wortmann Terra Impex am 5. September in Hüllhorst. Nach dem Tief von 1995, als der Gesamtabsatz in Deutschland um etwa 200.000 Stück gegenüber dem Vorjahr auf nur noch rund 2,8 Millionen Stück zurückfiel und damit sogar noch unter dem Niveau von 1993 lag (2,88 Millionen), hofft der Oki-Manager in diesem Jahr wieder auf einen Spruch über die 3 Millionen-Marke. Die unsichere Größe ist der private Verbraucher. Sollte er in diesem Weihnachtsgeschäft genauso seine Tasche zugenäht haben wie vor Jahresfrist, dann können einige Drucker-Hersteller ihre schönen Planzahlen in Geschenkpapier einpacken und anschließend verbrennen.

Entscheidend für den Gesamtabsatz sind natürlich die Tintendrucker. Mit etwa 1,6 Millionen verkauften Stück beanspruchten sie 1995 mehr als 57,1 Prozent des Gesamtmarktes. Aufgrund des inzwischen sehr erschwinglichen Preises sind die Farbdrucker die begehrtestes Printer. Bereits 1995 war fast jeder zweite verkaufte Tintendrucker mit Farbe ausgestattet. Oki-Manager Gordon erwartet, daß der Anteil der Farbgeräte am Tintendruckerabsatz noch weiter steigen wird. Die Verkaufszahlen der Drucker mit Farboption werden seiner Meinung nach zurückgehen. Die Monochrome-Printer haben keine Perspektive mehr.

Zumal die Laserdrucker mittlerweile mit einem Verkaufspreis von bis unter 500 Mark in Preisregionen eingedrungen sind, die noch vor kurzer Zeit als utopisch galten. Vor diesem Hintergrund sowie auch der Tatsache, daß die Kosten pro Druckseite beim Laserprinter doch deutlich unter dem eines Tintendruckers liegen, nehmen sich die vorhergesagten Zuwachsraten für die Laserprinter doch eher erstaunlich gering aus. Bis 1999 rechnet zumindest das Marktforschungsunternehmen Infosource mit jährlichen Steigerungen von maximal 5,4 Prozent, zum Teil soagr nur mit nicht einmal zwei Prozent. Mit 857.000 verkauften Laserdrucker liegt der Absatz in vier Jahren nur um rund 110.000 über dem von 1995. Ob mit dieser Vorhersage schon das letzte Wort gesprochen ist, muß sich erst noch erweisen.

Stärkstes Segment im Laserbereich ist, natürlich, der Bereich bis sechs Seiten pro Minute. Rund 66 Prozent der 1995 in Deutschland verkauften Printer entfallen auf diese Druckleistung. Die Printer mit einer Geschwindigkeit von sieben zwölf Seiten hatten im letzten Jahr einen Marktanteil von 29 Prozent. Farbe spielt bei den Laserprintern noch eine sehr untergeordnete Rolle. Nach Angaben von Oki-Manager Gordon sind 1995 gerade einmal zwischen 3.000 und 5.000 Stück in Deutschland verkauft worden. Seiner Auffassung nach wird sich die Nachfrage erst dann beleben, wenn der Preis unter die Grenze von 5.000 Mark fällt. Damit ist im nächsten Jahr zu rechnen. Dennoch wird es auf absehbare Zeit mit Sicherheit nicht zu einer Verteilung zwischen Color- und Monochrom-Geräten kommen wie im Tintendrucker-Markt, weil die Preisunterschiede bei Laser einfach unvergleichlich größer sind.

Der Absatz im Matrixdrucker-Bereich, schon seit Jahren von den Tintendruckern mehr und mehr verdrängt, wird auch in den kommenden Jahren weiter zurückgehen. Im letzten Jahr wurden rund 450.000 Matrixdrucker verkauft. Die Nadeldrucker werden fast nur noch in den gewerblichen Kanal hineinverkauft. Aufgrund ihrer Durchschlagsfähigkeit sowie des unübertroffen günstigen Seitenpreises pro Druck werden sie auch in den nächsten Jahren ihr Kunden finden. Okis Drucker-Spezialist Gordon rechnet aber mit einem weiteren Rückgang bis auf eine stabile Untergrenze von 200.000 verkauften Stück pro Jahr.

Recht gute Chancen räumt Gordon den Multifunktionsgeräten ein, die sich aus Drucker, Fax, Scanner und Kopierer zusammensetzen. Zwar war die Nachfrage nach diesen "Mehrkämpfern" mit 35.000 verkauften Geräten in Deutschland und 66.000 Einheiten in Europa 1995 noch nicht schwindelerregend, doch in den nächsten Jahren wird es auch nach Meinung der Marktforscher in diesem Marktsegment zu einem sprunghaften Wachstum kommen.

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