Mittelklasse-DSLR

Olympus E-620 im Test

Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Die Olympus E-620 ist eine besonders kleine und leichte DSLR mit Kreativprogrammen und Bildstabilisator. Wir haben sie einem Test unterzogen - und wurden nicht enttäuscht.

Testbericht

Kreativstudio" nennt Olympus die verschiedenen Filter und Bearbeitungsoptionen, die Sie über den Modus "ART/SCN" anwählen können. Sie erstellen damit etwa Schwarzweißbilder, Aufnahmen mit deutlicher Randabdunklung (Option "Lochkamera"), verstärkten Farben ("Pop Art") oder weichen Konturen ("Soft Fokus"). Zudem stehen 13 Motivprogramme zur Verfügung, darunter auch Exoten wie High Key, Low Key und verschiedene Unterwasserprogramme.

Ausstattung: Wer es weniger spielerisch mag, dem stehen Halbautomatiken und ein manueller Modus zur Verfügung. Auch eine Direktvorschau (Live View) ist möglich - die E-620 setzt zum Scharfstellen dann einen Kontrast-Autofokus ein. Im Live-View-Modus können Sie auch zwei RAW-Aufnahmen übereinanderlegen und zu einer Mehrfachbelichtung montieren. Die Bildstabilisierung lässt sich über einen separaten Knopf zuschalten. Sie funktioniert über einen beweglichen Bildsensor, der wahlweise ein- oder zweidimensionale Bewegungen ausgleicht.

Handhabung: Die E-620 hat ein sehr aufgeräumtes und übersichtliches Rückteil. Das kommt der Bedienung zugute, die uns sehr gut gefallen hat und auch Einsteiger nicht überfordern sollte. Das 2,7-Zoll-Display lässt sich aufklappen und um 270 Grad drehen. Damit sind mit der DSLR auch Bilder aus schwierigeren Positionen möglich.

Bildqualität: Die Auflösung der 12,2-Megapixel-DSLR verlief in allen drei Messbereichen fast identisch und ließ zum Bildrand hin auch nur wenig nach. Damit erzielte die E-620 einen hohen mittleren Wirkungsgrad. Die Eingangsdynamik war gut, die Ausgangsdynamik befriedigend. Das bedeutet, dass die DSLR auch Motive mit stärkerem Kontrast darstellen kann, ohne dass Lichter und Schatten absaufen. Dafür setzt sie eine etwas begrenzte Anzahl an Helligkeitsstufen ein, was Probleme bei der Darstellung von tiefen Schwärzen und brillanten Lichtern machen kann.

Hinsichtlich Bildrauschens zeigte sich die E-620 dann wieder von ihrer Schokoladenseite: Lediglich bei ISO 3200 war das Messergebnis etwas erhöht, aber immer noch ausreichend. Im Weitwinkel stellten wir bei dem getesteten Kit-Objektiv einen Helligkeitsabfall um 0,9 Blenden fest - noch okay.

Fazit: Die Olympus-DSLR für kreative Köpfe gefiel uns sehr gut. Sie hatte zwar leichte Probleme bei der Ausgangsdynamik. Auflösung und Rauschverhalten trösteten uns jedoch darüber hinweg. Und mit dem integrierten "Kreativstudio" ist die E-620 auch für Einsteiger interessant.

Alternativen: Die Canon EOS 500D ist die direkte Konkurrentin der E-620. Das Canon-Modell schnitt etwas besser bei der Bildqualität ab, vor allem hinsichtlich Dynamikumfang und Bildrauschen. Dafür hatte die E-620 bei der Auflösung beziehungsweise dem Wirkungsgrad die Nase weit vorne. Und das Olympus-Modell ist gut 60 Euro günstiger als die EOS 500D.

Varianten: Olympus E-620 schwarz

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