On Technology/CSD Software setzt auf Client-Management

18.03.1999

STARNBERG: Die Welt ist bereit, von einer zentralen Konsole aus erobert zu werden. Doch im Gegensatz zu üblen James-Bond-Bösewichten will On Technology/CSD Software dieses Ziel nicht mit schnöder Gewalt, sondern mit Hilfe einer Client-Management-Software erreichen."Wir beherrschen unser Thema. Es gibt weltweit keine Firma, die im Bereich des Client-Managements unser Know-how hat", erklärt selbstbewußt Harald Faulhaber, Sales Director Central Europe und Geschäftsführer bei On Technology Europe/CSD Software GmbH & Co.KG in Starnberg. Was den Mann so siegessicher macht, ist die Client-Management-Software "On Command CCM"

(CCM), mit deren Hilfe von einer zentralen Konsole aus die Umstellung auf ein neues Betriebssystem und dessen weitere Verwaltung gesteuert werden kann. "Die Fernsteuerung erspart den Fachmann vor Ort - und damit dem Kunden am Ende des Tages sehr viel Geld", macht Faulhaber deutlich. "Vor allem bieten wir neben der Software auch eine komplette Serviceorganisation an, die das Problem wirklich löst."

Service ganz grossgeschrieben

Andere Hersteller würden zwar auch Softwaretools liefern, auch ein bißchen Consulting, doch dann heiße es bei den "erfolgsverwöhnten Platzhirschen: Nehmt uns bloß nicht in die Verantwortung", wittert der Starnberger Geschäftsmann die Mängel seiner Mitbewerber. Zu denen zählten auch Consulting-Unternehmen, doch könnten diese naturgemäß kein Interesse an Standardlösungen haben.

On/CSD realisiert seine Projekte im Rahmen einer "Professional-Service-Organisation" und bietet diverse Schulungen und eine Hotline für Kunden und Partner an. Und was den Client-Managern besonders wichtig ist: "Wir müssen nicht 50 Tage lang analysieren, wir machen diese Projekte schließlich jeden Tag. Wenn andere erst ein Pflichtenheft erstellen müssen, wissen sie anscheinend nicht, was zu tun ist", will sich Faulhaber weiter von der Konkurrenz abheben.

Auf zu den Märkten

Sein Unternehmen wurde 1985 unter dem Namen CSD Software gegründet und vor zwei Jahren von der amerikanischen On Technology mit Hauptsitz in Cambridge/Massachusetts übernommen. Damit öffnete sich für die ehrgeizigen Bayern ein neuer Markt: "Alleine ist so etwas fast nicht möglich, neben SAP ist es noch keinem deutschen Unternehmen gelungen, in den USA Fuß zu fassen", begründet der Geschäftsführer den Verkauf. Mit On Technology habe man einen in den USA etablierten Namen bekommen - und umgekehrt die Amerikaner ein verheißungsvolles Produkt.

Schritt für Schritt übernimmt CSD jetzt die Corporate Identity der Amerikaner, so daß der alte Name bald gänzlich verschwunden sein wird. 200 Mitarbeiter zählt die Firma weltweit, davon sind 70 an den Ufern des Starnberger Sees angesiedelt. Davon ist wiederum die Hälfte an der Entwicklung beteiligt.

"Wir sind jetzt ein amerikanisches Unternehmen mit einer zentralen Entwicklung in Deutschland - das ist schon was Besonderes", meint Faulhaber über sein Geschäftsmodell. In Amerika befinde sich der CCM-Vertrieb natürlich noch in den Anfängen, aber die Sache ließe sich gut an. "Wir wollen sehr schnell weiter wachsen," heißt die Devise des Client-Management-Spezialisten, "denn der Markt ist sehr groß und noch nicht besetzt." Über Umsatz- und Gewinnzahlen will sich der Geschäftsführer nicht auslassen, profitabel sei man aber auf jeden Fall. Schließlich habe man im vergangenen Jahr europaweit 60 neue Kunden gewinnen können, größtenteils Großunternehmen, in deren Segment Faulhaber für sein Unternehmen einen Marktanteil von 80 bis 90 Prozent ausrechnet. "In Zukunft wollen wir auch in den Mittelstand rein," plant er weiter voller Optimismus.

On Technology hat in Deutschland weitere Niederlassungen in Hamburg, Ratingen und Frankfurt sowie 21 Vertriebspartner - zum Beispiel Com IT und NCC. "Es ist noch Raum für weitere da, wir wollen mit 30 oder 35 Partnern das Jahr beenden. Mehr lassen sich nicht supporten", erläutert der Sales Director seine Vertriebsstrategie. Wie wichtig das Partnergeschäft für ihn ist, zeigt zudem die gerade betriebene Einstellung eines eigenen Partner-Key-Accounts. Im europäischen Ausland sind sieben weitere Partner tätig - und auch hier sollen neue hinzugewonnen werden. (via)

Hier ist im Oberstübchen noch alles in Ordnung: Unterm Dachgebälk sitzend gehen die Hotline-Mitarbeiter ihrer Arbeit nach.

"Wir können uns zur Zeit vor Aufträgen kaum retten", erklärt CSD-

Geschäftsführer Faulhaber stolz.

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