Online-Einkauf: Schlechter Service und teure Produkte

29.08.2001
Jeder zweite Verbraucher ist mit seinem Einkauf im Web unzufrieden: Nur selten ist ein Preisvorteil zum stationären Handel erkennbar, Service und Beratung lassen ebenfalls zu wünschen übrig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Mercuri International, die über 300 Testkäufe im Internet getätigt hat. Rund 55 Prozent der 97 Tester waren demnach enttäuscht, dass das Internet gegenüber dem stationären Handel keinen Preisvorteil bot. Insbesondere bei den Versandkosten hätten sich 23 Prozent der Käufer mehr Transparenz gewünscht. Der langsame Seitenaufbau und die Dauer des Einkaufs gaben ebenfalls zu Klagen Anlass: Durchschnittlich benötigten die Teilnehmer für den Einkauf 31 Minuten, davon mehr als acht Minuten für den Kaufabschluss, der den Testkäufern oft zu kompliziert war. Auch das Sortiment der Shops entsprach häufig nicht den Erwartungen der Käufer: Obwohl das gewählte Produkt im stationären Handel erhältlich war, suchte ein Viertel der Testeinkäufer im Internet-Shop vergeblich danach. Darüber hinaus war jeder Zehnte der Meinung, dass die Qualität der Produktabbildungen und -beschreibungen nicht ausreicht, um eine genaue Vorstellung vom Produkt zu bekommen. Auch die Lieferung der gekauften Artikel gestaltete sich in vielen Fällen problematisch: Manche Käufer mussten bis zu 20 Tage auf die gewünschte Ware warten, jeder siebte Kunde stand am Ende sogar ohne Produkt da. Knapp ein Drittel der Testpersonen gab an, durch die schlechten Erfahrungen beim Online-Einkauf von weiteren Einkäufen im Internet regelrecht "abgeschreckt" worden zu sein. Fast die Hälfte hätte am liebsten den Einkauf abgebrochen, um den Shop zu wechseln oder auf das stationäre Angebot zurückzugreifen. Trotz der vielen Schwachstellen, die im Rahmen der repräsentativen Stichprobe deutlich zu Tage getreten sind, hält der Autor der Studie, Jens-Eric Bahr, Leiter des Münchner Mercuri Research, Online-Shopping für einen wichtigen Vertriebskanal des Einzelhandels: "Die Internet-Shops ergänzen das stationäre Angebot des Einzelhandels und eröffnen zusätzliche Absatzmöglichkeiten. Die bestehenden E-Commerce-Angebote können die Verbraucher aber bisher nicht wirklich überzeugen: Vermeintliche Vorteile wie Geld- und Zeitersparnis werden oft nicht eingelöst." - (mf)

Jeder zweite Verbraucher ist mit seinem Einkauf im Web unzufrieden: Nur selten ist ein Preisvorteil zum stationären Handel erkennbar, Service und Beratung lassen ebenfalls zu wünschen übrig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Mercuri International, die über 300 Testkäufe im Internet getätigt hat. Rund 55 Prozent der 97 Tester waren demnach enttäuscht, dass das Internet gegenüber dem stationären Handel keinen Preisvorteil bot. Insbesondere bei den Versandkosten hätten sich 23 Prozent der Käufer mehr Transparenz gewünscht. Der langsame Seitenaufbau und die Dauer des Einkaufs gaben ebenfalls zu Klagen Anlass: Durchschnittlich benötigten die Teilnehmer für den Einkauf 31 Minuten, davon mehr als acht Minuten für den Kaufabschluss, der den Testkäufern oft zu kompliziert war. Auch das Sortiment der Shops entsprach häufig nicht den Erwartungen der Käufer: Obwohl das gewählte Produkt im stationären Handel erhältlich war, suchte ein Viertel der Testeinkäufer im Internet-Shop vergeblich danach. Darüber hinaus war jeder Zehnte der Meinung, dass die Qualität der Produktabbildungen und -beschreibungen nicht ausreicht, um eine genaue Vorstellung vom Produkt zu bekommen. Auch die Lieferung der gekauften Artikel gestaltete sich in vielen Fällen problematisch: Manche Käufer mussten bis zu 20 Tage auf die gewünschte Ware warten, jeder siebte Kunde stand am Ende sogar ohne Produkt da. Knapp ein Drittel der Testpersonen gab an, durch die schlechten Erfahrungen beim Online-Einkauf von weiteren Einkäufen im Internet regelrecht "abgeschreckt" worden zu sein. Fast die Hälfte hätte am liebsten den Einkauf abgebrochen, um den Shop zu wechseln oder auf das stationäre Angebot zurückzugreifen. Trotz der vielen Schwachstellen, die im Rahmen der repräsentativen Stichprobe deutlich zu Tage getreten sind, hält der Autor der Studie, Jens-Eric Bahr, Leiter des Münchner Mercuri Research, Online-Shopping für einen wichtigen Vertriebskanal des Einzelhandels: "Die Internet-Shops ergänzen das stationäre Angebot des Einzelhandels und eröffnen zusätzliche Absatzmöglichkeiten. Die bestehenden E-Commerce-Angebote können die Verbraucher aber bisher nicht wirklich überzeugen: Vermeintliche Vorteile wie Geld- und Zeitersparnis werden oft nicht eingelöst." - (mf)

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