Payment-Studie

Online-Händler setzen auf Payment-Dienstleister



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Mehr als die Hälfte der Online-Händler arbeitet laut einer aktuellen Studie mit Payment-Dienstleistern zusammen. Diese erweitern ihr Angebot zunehmend auch jenseits reiner Bezahlservices.
Um den Kunden bequeme Zahlmöglichkeiten zu bieten, setzt die Mehrheit der Händler auf Dienstleister
Um den Kunden bequeme Zahlmöglichkeiten zu bieten, setzt die Mehrheit der Händler auf Dienstleister
Foto: SFIO CRACHO - shutterstock.com

Kauf auf Rechnung, Lastschrift, Digital Wallets & Co.: Das Angebot des richtigen Payment-Mixes erfordert auf Händlerseite viel Zeit, Geld und vor allem Know-how. Aufgrund der zunehmenden Komplexität hinsichtlich Integration und Sicherheit setzen Onlinehändler somit vermehrt auf die Unterstützung durch Payment-Service-Provider oder andere Payment-Dienstleister. Das zeigt die aktuelle ECC-Payment-Studie, für die das ECC Köln das Thema Online-Payment aus Konsumenten- und Händlersicht unter die Lupe genommen haben. So arbeitet etwa die Hälfte der befragten Händler bereits mit einem Dienstleister zusammen, ein weiteres Fünftel plant die Zusammenarbeit.

"Payment ist nach wie vor keine Kernkompetenz des Handels. Die Payment-Welt sowie die Kundenanforderungen werden immer vielfältiger. Doch auch wenn immer mehr Servicedienstleister ihre Hilfe bieten, kommt der Handel nicht umhin, seine Hausaufgaben zu machen", erläutert Mailin Schmelter, Teamleiterin am ECC Köln. Da der Handel die Konsumentenwünsche hinsichtlich der angebotenen Zahlungsverfahren mittlerweile weitestgehend erfülle, rücke die Optimierung interner Prozesse zunehmend in den Fokus. Diese sorgten nicht nur für eine schnellere Zahlungsabwicklung und effizientere Bestell- und Liefervorgänge, sondern sparten Händlern auch bares Geld. Payment-Dienstleister könnten dabei unterstützen, Prozesse zu vereinfachen oder einzelne Arbeitsschritte übernehmen.

Vielfältige Tools und Services zur Prozessoptimierung

Bereits ein Drittel der befragten Händler nutzt Services und Tools eines Payment-Dienstleisters, um die eigene Buchhaltung zu optimieren. Des Weiteren zeigen rund 40 Prozent Interesse an einer Zusammenarbeit in diesem Bereich. Besonders vorteilhaft wird die Bereitstellung einheitlicher Abrechnungsdateien durch den Zahlungsdienstleister erachtet. Aber auch Tools für ein einheitliches Transaktions-Reporting oder zur manuellen Autorisierung und Nachbearbeitung von Zahlungstransaktionen über verschiedene Absatzkanäle hinweg werden in einem Drittel der Fälle in Anspruch genommen.

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Payment-Dienstleister offerieren der Studie zufolge zudem vermehrt Zusatzservices, die über das eigentliche Kernangebot hinausgehen und entwickeln sich somit zunehmend zum Allround-Partner des Handels. Für 51 Prozent der befragten Onlinehändler ist insbesondere die Übernahme der Rücksendekosten durch den Dienstleister interessant. Die Unterstützung im Rahmen des Fulfillments (Verpackung und Versand von Waren) ist für 41 Prozent der befragten Handelsunternehmen attraktiv. Weitere 32 Prozent der Händler können sich vorstellen, sensible Bankleistungen wie Kredite oder die Kontoführung durch den Payment-Dienstleister in Anspruch zu nehmen.

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