Online-Handel: Rechtsverstöße häufen sich

12.05.2004
Eine wachsende Zahl von Rechtsverstößen im Online-Handel moniert die Wettbewerbszentrale (Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs) in Nürnberg. Im letzten Jahr seien 3.200 Fälle von unlauterem Wettbewerb registriert worden, Trend steigend, berichtete Geschäftsführer Reiner Münker gestern.

Eine wachsende Zahl von Rechtsverstößen im Online-Handel moniert die Wettbewerbszentrale (Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs) in Nürnberg. Im letzten Jahr seien 3.200 Fälle von unlauterem Wettbewerb registriert worden, Trend steigend, berichtete Geschäftsführer Reiner Münker gestern.

Versteigerungsplattformen wie Ebay, auf denen sich jeder Nutzer als Online-Händler ausgeben könne, hätten zu einer drastischen Zunahme von Beschwerden geführt, erklärte Münker. "Wir haben festgestellt, dass sich viele gewerbliche Anbieter im Internet nicht als solche zu erkennen geben, sondern als private Anbieter auftreten." Manche schwarze Schafe unter den Trittbrettfahrern würden noch nicht mal Name und Anschrift angeben.

Insgesamt seien im vergangenen Jahr 18.800 Beschwerden eingegangen. Um über 40 Prozent drastisch gesunken sei die Zahl der Fälle von mutmaßlich unzulässigen Rabattaktionen, ein Zeichen, das die gesetzliche Liberalisierung sich schon auszuwirken beginne, so Münker.

Stark wachsend sind aber Verstöße gegen die guten Sitten im Wettbewerb, darunter Gewinnspiele und vergleichende Werbung. Auf sie kommt knapp die Hälfte der Beschwerden. Um zehn Prozent zugenommen haben Beschwerden über belästigende Werbeformen wie die per Telefon oder per E-Mail.

Die meisten Streitigkeiten seien außergerichtlich beigelegt worden. Nur in 627 Fällen habe sich die Wettbewerbszentrale genötigt gesehen, Gerichtsverfahren einzuleiten, referierte Münker.

Gleichzeitig warnte er vor einer überregulierung durch die EU-Komm, denn das würde nur zu mehr Dirigismus und Bürokratie führen. (kh)

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