Frankfurt

Online-Shop wehrt sich mit Trick gegen Reseller und Bots

Denise Bergert ist Fotografin und IT-Journalistin aus Chemnitz.
Der Frankfurter Skater-Laden Bonkers wehrt sich mit einem Trick gegen Kaufbots und Reseller für begehrte Sneaker-Modelle.

Sneaker sind beliebter denn je. Für seltene Modelle schlagen Fans schon mal ihre Zelte vor Skater-Läden auf. Auch in Online-Shops ist die Nachfrage nach limitierten Turnschuh-Modellen groß. Um die begrenzten Stückzahlen abzugreifen und mit dem Klick auf den Einkaufswagen schneller zu sein, als alle anderen setzen viele Nutzer Bots ein, die die Sneaker-Modelle innerhalb von Sekundenbruchteilen kaufen.

Kaufbots werden jedoch nicht nur von Privatkunden, sondern auch von Resellern benutzt. Sie greifen zu günstigen Preisen meist große Stückzahlen ab und verkaufen diese zu höheren Preisen weiter. Automatisierte Käufe ärgern nicht nur Kunden, sondern auch Online-Shop-Betreiber wie den Frankfurter Skater-Laden Bonkers. Hat das Unternehmen seltene Sneaker im Angebot, kommt der Online-Shop innerhalb weniger Minuten schnell auf 700.000 Zugriffe. Der Kaufbot-Angriff kommt zu Spitzenzeiten einer DDoS-Attacke gleich.

Dem unfairen Werkzeug der Reseller hat Bonkers-Mitbegründer Martin Schreiber nun mit einem Trick einen Riegel vorgeschoben. Anstelle der neuen Nike SB x Parra Sneaker verkauft der Online-Shop in vorheriger Absprache mit Nike nur digitale Bilder der Schuhe zum Stückpreis von 10 Euro. Schreibers Plan ging auf. Er nahm mehr als 7.000 Euro mit dem Bilderverkauf ein. Als einige der Bot-Nutzer ihren Irrtum bemerkten, stellten sie Rückerstattungsanträge über PayPal. Die will Bonkers jedoch in vielen Fällen nicht gewähren, da die Produktbeschreibung nicht irreführend gewesen sei. Schreiber hofft nun, dass auch andere Online-Shops seinem Beispiel folgen und Bot-Nutzern eine Lektion erteilen.

Lesen Sie auch: Wer haftet für falsche Kundenbewertungen?

Zur Startseite