Online-Shopping: der schnelle Wandel im Handel

06.02.2000
Zwar gibt es noch viele "Wenns und Abers" bei E-Commerce, jedoch sind sich die Marktexperten darüber einig, dass der Online-Handel in den nächsten Jahren ein explosionsartiges Wachstum erfahren wird.

Während sich die Zahl der Internet-Nutzer jährlich verdoppelt, wird gleichzeitig jeder Konsument alle sechs Monate seine Ausgaben beim Online-Shopping verdoppeln. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsunternehmen Datamonitor in der neuen Studie "Impact".

Der schnelle und bequeme Einkauf ist dabei mit 48 Prozent die Hauptmotivation der Internet-Käufer. Aber auch günstige Preise bringen immer mehr Kunden ins Netz. Laut Datamonitor legen besonders deutsche Konsumenten steigenden Wert auf verbesserte Serviceangebote. So soll sich die Zahl der Online-Käufer von 19 Millionen in den kommenden vier Jahren auf 100 Millionen erhöhen. Dabei wird der Vorsprung der USA gegenüber Europa weiter verringert.

Dass Angestellte den PC am Arbeitsplatz für ausgedehnte Einkaufsbummel im World Wide Web missbrauchen, befürchten europäische Arbeitgeber zu Unrecht, denn mehr als 80 Prozent der 17.000 befragten Konsumenten, die über einen Internet-Zugang im Büro verfügen, sehen vom Online-Shopping und -Banking im Berufsleben gänzlich ab und schränken darüber hinaus auch den privaten E-Mail-Verkehr ein. "Schließlich will man nicht, dass die Arbeitskollegen unbedingt mitbekommen, was man gerade im Internet einkauft", lautet die logische Erklärung von Doug Wilson, Leiter der Technology Division bei Datamonitor in London.

Der Online-Käufer ist treu

Entgegen der landläufigen Meinung über den sprunghaften Online-Shopper gaben 90 Prozent der europäischen Kunden an, bereits genutzte Online-Stores wieder zu besuchen. Die Analysten prognostizieren für die Zukunft weniger den surfenden als vielmehr den "bookmarkenden" Internet-Kunden. Die Zufriedenheit der Online-Kunden nimmt allerdings durch die wachsenden Ansprüche bei steigender Nutzung des Internet ab. So beschreiben elf Prozent der erfahrenen Online-Käufer den Kundenservice der Anbieter als dürftig.

Zahlungssicherheit bleibt Hemmschuh Nummer eins

Der kritischste Punkt bei E-Commerce, der auch besonders bei deutschen Nicht-Käufern als Hauptargument für die Zurückhaltung genannt wird, ist die Sicherheit im Zahlungsverkehr. Hier treten kulturelle Unterschiede innerhalb Europas besonders zu Tage.

So vertrauen im UK durch die lange Tradition von Kreditkarten beispielsweise 63 Prozent der Nutzer auch Online-Zahlungssystemen, während es hierzulande gerade mal 21 Prozent sind. Datamonitor geht jedoch davon aus, dass bei Zunahme der Online-Bevölkerung auch der Transaktionssicherheit größeres Vertrauen entgegengebracht wird. "Die europäischen Konsumenten sind der Ansicht, dass die Bequemlichkeiten des Online-Handels derzeitige Mängel ausgleichen", erläutert Doug Wilson. "Allerdings wird mehr und mehr deutlich, dass Kunden mit mehr Internet-Erfahrung auch höhere Ansprüche an das Medium stellen. Anbieter, die im Business-to-Consumer-Geschäft erfolgreich sein wollen, müssen daher wettbewerbsfähige Preise und exzellenten Kundenservice anbieten." (akl)

www.datamonitor.com

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