Keine Modernisierung

Online-Shops treten auf der Stelle

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Die Anforderungen an einen zeitgemäßen Online-Shop sind hoch: Doch nicht jeder Betreiber will sich weiterentwickeln.
Investitionen lohnen sich: Online-Händler sind umso erfolgreicher, je neuer die technische Ausstattung ist.
Investitionen lohnen sich: Online-Händler sind umso erfolgreicher, je neuer die technische Ausstattung ist.

Der technische Modernisierungsstau macht selbst vor der E-Commerce-Branche nicht Halt. Einer aktuellen Studie des Hamburger Softwarehauses novomind nach haben sich vier von zehn Online-Shops in den vergangenen Jahren technisch kaum weiterentwickelt. Shop-Betreiber sollten aber investieren, da Kunden nicht nur mehr reine Produktshows erwarten, sondern selbst Teil der E-Commerce-Gemeinde sein wollen.

"Investitionen in die Modernisierung der technischen Infrastruktur lohnen sich in jedem Fall. Denn der Trend der Kundenansprache geht zunehmend weg von herkömmlicher One-Way-Kommunikation", erläutert Markus Hübner, E-Commerce-Experte und Geschäftsführer der Agentur Brandflow. Dem Fachmann nach sollte den Anspruch auch die Software erfüllen und flexibel sowie modular aufgebaut sein.

Die Anforderungen der Kunden an einen zeitgemäßen Online-Shop sind hoch. Als Standard gelten mittlerweile durchdachte Web-2.0-Mitmachfunktionen wie das Zusammenstellen des Wunschprodukts durch den Käufer oder virtuelles Anprobieren am Fashion-Store. Optionen wie diese lassen sich mit veralteter Technik aus den Anfängen des E-Commerce jedoch nicht mehr umsetzen. Nachträgliches Anpassen der IT erfordert hingegen oft große Investitionen.

Kunden dominiert von "Generation Facebook"

Wie novomind im Zuge der Befragung von 200 Entscheidern aus der E-Commerce-Industrie herausgefunden hat, gewinnen Anbieter von Shop-Konzepten aus der "Generation Facebook" zunehmend an Bedeutung. Denn Systeme, die bereits in der Web-2.0-Ära entwickelt wurden, enthalten schon sämtliche Komponenten für einen Vertrieb im Social-Media-Zeitalter. Hinzu kommt, dass Standards wie leistungsstarke 64-Bit-Techniken vermehrt zum Einsatz kommen.

"Aktuelle Studien haben ergeben, dass Facebook-Nutzer im Durchschnitt etwa 150 Freunde haben. Vernetzen sich Online-Shops mit sozialen Netzwerken wie Facebook, dann entsteht absatzbezogen eine immense Hebelwirkung", unterstreicht Hübner. Nachvollziehen lasse sich der Web-2.0-Trend zudem anhand der inzwischen breit gefächerten Möglichkeiten bei den Bezahlsystemen, meint der Insider.

Laut den Hamburger Softwarespezialisten sind Online-Händler umso erfolgreicher, je neuer die technische Ausstattung ist. Neun von zehn Betreibern von Internetshops, die 2007 oder später ans Netz gingen, beurteilen den Vertriebserfolg ihres Shops als gut oder sehr gut. Bei E-Shops, die 2002 starteten und noch immer auf der Technik von damals beruhen, zeigen nur 72 der Manager dieselbe Zufriedenheit. (pte/tö)

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