Online-Vertreiber entdeckt Fachhandel

02.05.2006
Die Thomas Krenn AG, bislang ein reiner Online-Direkt-Vertreiber, öffnet sich dem Fachhandel. Mit einem neuen Produkt, das eine zugebenermaßen nicht gerade kleine Nische bedient, will das Unternehmen ab Ende Mai auch den Fachhandel ins Boot holen.

Von Hans-Jürgen Humbert

Mit einem leistungsfähigen Clustersystem mit Server-Virtualisierung, Fail- und Switch-over will die Thomas Krenn AG in ein neues Marktsegment einsteigen. Erstmals bietet das Unternehmen auch dem Handel die Chance, dieses Produkt zu günstigen Konditionen zu vertreiben. Bislang mussten Fachhändler bei Thomas Krenn außen vor bleiben. Zwar konnte er die Server des Unternehmens kaufen, bekam aber keine besonderen Rabatte oder Vergünstigungen. Laut Max Wittenzellner, Vorstand der Thomas Krenn AG, seien die Preise der Server so knapp kalkuliert, dass für Zwischenhandel einfach keine Spanne mehr übrig bleibt.

Attraktive Rabatte für Händler

Mit dem "High Availability (HA) Clustersystem" ist das anders. Für Händler bietet das Unternehmen jetzt erstmals ein interessantes Partnerprogramm: Nach telefonischer Anmeldung und Legitimation erhalten die Fachhandelspartner einen Zugangscode, mit dem sie sich beim Bestellen im Onlineshop als Händler ausweisen. Nur registrierte Partner bekommen die attraktiven Fachhandelsrabatte, die nach Abnahmemenge gestaffelt zwischen 10 und 20 Prozent liegen. Und für den neuen Cluster gibt’s einen Schulungstag kostenlos dazu, an dem alle Möglichkeiten des neuen Systems erlernt werden.

Zwar kann jeder Fachhändler Partner des Unternehmens werden. Doch die Unternehmensstrategie steckt die Anforderungen an die Partner klar ab. Nur wer das notwendige technische Know-how mitbringt, kommt in den Genuss des Programms.

Mit dem Cluster soll der Fachhändler neue Kundensegmente für Krenn erschließen. Damit können kleine und mittelständische Unternehmen eine Clusterlösung zu einem interessanten Preis anbieten.

Max Wittenzellner, Aufsichtsratsvorsitzender der Thomas Krenn AG: "Der neue High Availability Cluster wurde aus dem Umstand heraus geboren, dass wir selbst auf dem Markt keine preiswerten Cluster fanden: Für unseren eigenen Onlineshop haben wir nach einem hochverfügbaren System gesucht und sind letztendlich bei einem Cluster gelandet, der mehr als 25.000 Euro gekostet hat. Notgedrungen haben wir diese Lösung gekauft - doch unser Ehrgeiz war geweckt: "So was ist auch kostengünstiger zu machen."

Auf diese Art entstand der HA-Cluster in Eigenregie.

Aufgrund des günstigen Preises ab 6.000 Euro sind allerdings auch Abstriche zu machen. Das Clustersystem bildet eine in sich abgeschlossene Einheit. Es kann nicht mit weiteren Rechnern zu einem größeren System erweitert werden. Einzig ein Storage-Rechner lässt sich noch anbinden.

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