Ontrack ändert zur Cebit Vertriebsstrategie für Backup-Software

01.03.2001
Ontrack, Anbieter von Lösungen zur Datenrettung, ändert pünktlich zur Cebit seine Vertriebsstrategie: Die Archivierungs-Software soll jetzt auch den indirekten Kanal erobern.

Ausschließlicher Direktver-trieb bringt’s in Deutsch-land einfach nicht. Das jeweilige Produkt bestimmt letzt-endlich den Vertriebskanal: Des-halb geht die Ontrack Data Reco-very GmbH, Böblingen, mit ihrem Backup-Produkt "Rapid Recall", das zur Cebit in deutscher Sprache erscheint, auf Partnersuche. Die Archivierungs-Software sorgt für eine vollautomatische und tägliche Datensicherung innerhalb von Minuten und ermöglicht im Fall eines Datenverlustes die Wieder-herstellung der verlorenen Daten.

Netztwerk- und Online-Backup

Zwei Versionen mit unter-schiedlichen Zielgruppen stehen dabei zur Wahl: das Netzwerk- und das Online-Backup. Das Netzwerk-Backup adressiert Unternehmen mit mehr als 200 mobilen oder stationären Clients und eigenem Server. Hier besteht Rapid Recall aus der Server- und Client-Software, die der Fachhändler in Eigenregie implementiert, und dem Service und Support im Rahmen eines Wartungsvertrags mit dem Kunden. Dabei kann der Partner - vor allem in der Start-phase - mit technischer Unter-stützung von Herstellerseite rech-nen, versichert Ontrack. An Freiberufler, Agenturen und kleinere Unternehmen wendet sich die Online-Backup-Variante. Der Part-ner installiert hier einen eigenen Rapid-Recall-Server und bietet seinen Kunden maßgeschneiderte Client-Software-Lizenzen an. Die Datensicherung erfolgt bei dieser Variante online auf dem Server des Fachhändlers. Dieses Konzept lasse sich laut Ontrack auch einfach in bestehende Wartungsverträge integrieren. Der Preis für Rapid Recall richtet sich nach der Anzahl der Clients: Beispielsweise kostet die Lizenz für 200 Clients den gewerblichen Endkunden etwa 50.000 Mark. Laut Ontrack be-tragen die Margen dabei zwischen 15 und 20 Prozent. Und: "Durch Wartungsverträge kann der Händ-ler zusätzlich verdienen", wirbt Deutschland-Geschäftsführer Peter Böhret. Beide Varianten von Rapid Recall hätten den Vorteil, dass sich die Kunden nicht eigenverant-wortlich um die Sicherheit ihrer Daten kümmern müssten und im Schadensfall sogar kurzfristig auf ein Ersatzgerät zugreifen könnten, so der Hersteller. "Der Händler kann sich durch das Partner-programm für das neue Produkt zusätzliches Umsatzpotential er-schließen und mit dieser Dienst-leistung seine Kunden stärker an sich binden", preist Böhret die Vorzüge der Archivierungs-Soft-ware.

Mit Backup-Lösung mehr Umsatz machen

Zusätzliches Umsatzpotential be-deutet Rapid Recall natürlich auch für den Hersteller selbst: Denn rund ein Viertel seines Umsatzes erzielt Ontrack Deutschland mitt-lerweile mit der Backup-Lösung, obwohl sie eines der neueren Produkte im Portfolio des Un-ternehmens ist. In zwei Jahren will man mit Rapid Recall bereits die Hälfte des Umsatzes generieren. Angefangen hat Ontrack 1996 mit der Datenrettung, die heute etwa die Hälfte des Umsatzes ausmacht. Außerdem vertreiben die Böblinger seit 1999 auch Utilities. "Zip Magic", "Fix it" & Co. tragen nicht nur ein weiteres Viertel zum Umsatz bei, sondern sorgen für Synergien innerhalb des Produkt-spektrums. "Seit wir die Utilities im Portfolio haben, ist die Nachfrage nach Datenrettung immens gestiegen. Und umgekehrt werden die Utilities gerne ge-nommen, weil der Name Ontrack von der Datenrettung bekannt ist", gibt Böhret Einblick in die Strategie. Was genau sich mit dem Geschäft rund um die Datenret-tung verdienen lässt, das will der Ontrack-Chef nicht preisgeben. Aber er verrät so viel: "Im ver-gangenen Jahr sind wir in Deutschland erstmals mit dem Umsatz in den zweistelligen Millionenbereich gekommen. Das war gegenüber 1999 eine Steigerung um 49 Prozent." Für das kommende Jahr ist sogar ein Zuwachs von weiteren 40 Prozent geplant. Wie Ontrack dieses Ziel erreichen will? "Zu unserem Wachstum sollen die Utilities und vor allem das Backup-System Rapid Recall beitragen. Denn hier haben wir uns im Markt ja erst neu etabliert", blickt der Ontrack-Chef optimistisch in die Zukunft.

www.ontrack.de

ComputerPartner-Meinung:

Ob das Backup-System so angenommen wird, wie Ontrack sich das wünscht, ist fraglich. Denn einmal ehrlich: Wer speichert seine Firmendaten gerne auf einem fremden Server und lässt sich damit in die Karten schauen? (kj)

Ontrack Data Recovery

Facts & Figures

Die Ontrack Data Recovery GmbH, Böblingen, wurde 1996 gegründet und ist eine 100-prozentige Tochter der Ontrack Data International Inc. mit Hauptsitz in Minneapolis. Welt-weit ist der Anbieter von Daten-rettungsprodukten mit Nieder-lassungen in London, Paris, Tokio, Los Angeles, New York und Washington DC vertreten. Durch die Übernahme des Software-Herstellers Mijenix kam in Sommer 1999 als weiterer Standort Boulder, Colorado, hinzu. Hier befindet sich auch das Entwicklungszentrum für Software. Außerdem betreibt Ontrack ein Entwicklungszent-rum für Datenrettung in Minneapolis. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen etwa 450 Mitarbeiter, 30 davon in Deutschland. Das Produktport-folio der deutschen Vertriebs-niederlassung umfasst neben dem Datenrettungsservice per Modem, Internet oder im Labor mittlerweile auch die Datenret-tungs-Software "Easy Recovery", die Backup-Software "Rapid Re-call" und PC-Utilities wie "Sys-tem Suite", "Fix it" und "Zip Magic". Zur Cebit wird es ein Update von System Suite sowie eine deutsche Version des Tools "Internet Cleanup" geben. Die Utilities können über die Dis-tributoren Mediagold, CTT AG und Novastar bezogen werden. (kj)

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