Dieter Kehl ist OpenText-Veteran

OpenText ernennt Director Sales DACH für seine Security-Sparte

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Dieter Kehl hat als Director Sales DACH die Leitung des Data Protection- und Security-Bereichs bei OpenText übernommen. Dazu gehören vor allem die Ende 2019 akquirierten Produkte von Carbonite und Webroot.
Dieter Kehl soll als Director Sales DACH den im Wesentlichen Ende 2019 mit der Übernahme von Carbonite /Webroot erworbenen IT-Security-Bereich voranbringen. Welche Rolle der Channel dabei spielen soll, ist derzeit noch offen.
Dieter Kehl soll als Director Sales DACH den im Wesentlichen Ende 2019 mit der Übernahme von Carbonite /Webroot erworbenen IT-Security-Bereich voranbringen. Welche Rolle der Channel dabei spielen soll, ist derzeit noch offen.
Foto: OpenText

Ende 2019 übernahm OpenText - das zwar für Wachstum durch Übernahmen bekannt ist, aber bis dahin weder im Bereich IT-Security noch im Channel eine große Rolle spielte - für 1,9 Milliarden Dollar die Firma Carbonite. Der Spezialist für Backup und Recovery hatte früher im selben Jahr für gut 618 Millionen Dollar Webroot übernommen und damit sein Angebot um Expertise und Technologie für IT-Sicherheit und insbesondere Know-how für die Absicherung von Endpunkten erweitert.

Bevor die Integration der beiden Unternehmen und ihrer Produkte richtig abgeschlossen werden konnte, aber mitten in den Bemühungen des neu formierten Unternehmens, sich als Anbieter für Cyber-Resilienz-Strategien im Channel zu positionieren, kam die Übernahme durch OpenText. Das nährte Erwartungen, dass OpenText die diversen früheren Initiativen und Ankündigungen, künftig stärker mit dem Channel zu arbeiten, endlich einmal in die Tat umsetzen würde. Viel passiert ist seitdem nicht, die Verantwortlichen gingen teilweise von Bord, die Strategie war unklar, die Kommunikation in den Channel und zu den existierenden Partnern blieb sporadisch und vage.

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Das soll sich nun offenbar ändern. Denn mit Dieter Kehl als Director Sales DACH im Bereich Security und Protection hat OpenText endlich wieder eine zentrale Anlaufstelle und einen zentral Verantwortlichen installiert. Kehl übernimmt die Verantwortung für den Vertrieb der bei OpenText nun als Data Protection und Security-Lösungen bezeichneten Produkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Die Themen Cybersicherheit und -Resilienz sind heute wichtiger denn je, da Akteure ihre Angriffsstrategien und -hilfsmittel kontinuierlich an die gegenwärtigen Entwicklungen anpassen", sagt Kehl. Er freue sich daher "sehr auf die Zusammenarbeit mit Partnern und Kollegen, um unseren Kunden zu einer sicheren und resilienten digitalen Transformation zu verhelfen."

Seiner Auffassung nach müssen Unternehmen einen Rundum-Schutz vor zahlreichen Cyberbedrohungen sowie Daten- und Informationsverlusten etablieren. "Eine solch umfängliche Sicherheitsstrategie muss sämtliche Risikopotenziale berücksichtigen: von den Mitarbeitern und deren Sensibilisierung für sicherheitsrelevante Themen über Endpoint Security und Threat Intelligence bis hin zur Implementierung von Backup- und Recovery-Lösungen für effiziente Business Continuity", erklärt Kehl.

Kehl besitzt 25 Jahre Erfahrung in der IT-Branche, die letzten 20 Jahre davon bei OpenText. Er war dort unter anderem als Spezialist für Softwareentwicklung, Professional Services und Lösungsvertrieb tätig. Im Laufe seiner Karriere hatte er bei dem Unternehmen mehrere Führungspositionen in den Bereichen Consulting, Projektleitung, Professional Services, Cloud-Lösungen und Vertrieb inne.

Meinung des Redakteurs

Aus Sicht von OpenText ist es sicherlich wichtig, die Stelle mit einem "eigenen Mann" zu besetzen. Schließlich gilt es, die etwas fremdartige Akquisition in das Gesamtkonstrukt des auf Großkunden ausgerichteten Spezialisten für Daten-, Informations-, und Enterprise-Content Management zu integrieren. Da sowohl Carbonite als auch Webroot zuvor einen ansehnlichen Teil ihres Umsatzes mit Verbrauchern und im KMU-Bereich erwirtschafteten, wird die Integration in den auf Konzerne fokussierten Anbieter sicher nicht einfach.

Dass sich der zugekaufte Bereich gut ein Jahr nahezu ausschließlich mit sich selber beschäftigt hat und am Markt kaum sichtbar war, macht die Aufgabe sicherlich nicht leichter. Zudem dürften die Erwartungen hoch sein, denn Carbonite und Webroot waren in den USA deutlich präsenter und bekannter als hierzulande und bei einem Gesamtwachstum des IT-Security-Marktes von knapp zehn Prozent dürften die Ziele für Carbonite deutlich höher liegen.

Aus externer Sicht wäre deshalb sicher auch eine Besetzung der wichtigen Position mit einer für die bevorstehenden Aufgaben präparierten Person aus dem Security-Channel vorstellbar gewesen - wenn man im Channel wachsen will. Andererseits ist es dafür noch nicht zu spät: Unterhalb der Position von Kehl gibt es noch genug Raum für Mitarbeiter mit Channel-Erfahrung, die sich um den indirekten Vertrieb, um Channel-Marketing, um Distributoren und Reseller kümmern können. Daran, wie schnell die eingestellt werden und wie viele es sind, wird man gut ablesen können, wie ernst es OpenText mit den Bemühungen um den Channel diesmal meint.

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