Oracle bringt erste eigene Version der Open-Source-Datenbank Berkeley

28.09.2006
Datenbank-Riese Oracle ist dabei, die erste Version der Open-Source-Datenbank Berkeley unter eigener Regie auf den Markt zu bringen. Die Version 4.5 der im Stillen arbeitenden Datenbank ("embedded database") habe habe deutliche Verbesserungen erfahren, so das Unternehmen.

Datenbank-Riese Oracle ist dabei, die erste Version der Open Source-Datenbank Berkeley unter eigener Regie auf den Markt zu bringen. Die Version 4.5 der im stillen arbeitenden Datenbank ("embedded database") habe deutliche Verbesserungen bei der Handhabung, der Geschwindigkeit und der Verfügbarkeit erfahren, sagte Rex Wang, verantwortlicher Marketier für das Geschäft mit eingebetteten Systemen. Er betonte, dieses Vorhaben stamme noch aus der Zeit, als Sleepycat Software eigenständig war. Oracle hatte den Datenbank-Spezialisten im Februar dieses Jahres gekauft.

Die Berkeley-Datenbank, entwickelt seit 1991 und in einer Vielzahl von Applikationen arbeitend, etwa in den Betriebssystemen Linux und BSD Unix, des weiteren im Apache Webserver, im OpenLDAP Directory und in der Suite OpenOffice, soll demnächst auch als XML-Version (extensible markup language) auf den Markt kommen. Als Java-Version ist sie seit Mai dieses Jahres in der Version 3 verfügbar.

Neu bei der Version 4.5 ist unter anderem die Möglichkeit, sie im Betrieb zu patchen oder Upgrades aufzuspielen; ferner können Änderungen, die Nutzer gleichzeitig an Datensätzen vornehmen, durch eine Multiversions-Kontrolle administriert werden. Entwickler erhalten durch ein Replikations-Framework die Möglichkeit, hochverfügbare Anwendungen zu schreiben.

Dazu, wie diese Datenbank mit weiteren Oracle-Produkten zusammen arbeiten wird, machte der Anbieter keine Aussagen. Wang sagte, Oracle gehe bei eingebetteten Datenbanken davon aus, das Kunden sehr verschiedene Anforderungen hätten. So könne es auch die Datenbank "TimesTen In-Memory" und eine abgespeckte Version (Lite) der Datenbank "10g" anbieten, des weiteren eine eingebettete Version des Applikationsserver 10g.

Im Unterschied zu den gerade genannten Datenbanken kommt Berkeley ohne SQL-Layer (structured query language) aus und kann Daten auf verschiedenen Plattenmedien speichern.

Aber nicht deshalb habe Oracle Sleepycat gekauft, sondern sich als wichtiger Anbieter von eingebetteten Datenbanken zu etablieren, erläuterte Wang. Diese Datenbanken werden in verschiedensten Umgebungen und Geräten eingesetzt: Das Spektrum reicht von Maschinen und Produktionssystemen über die Beschleunigung von Anwendungen bis hin zu mobilen Geräten und Fahrzeugen. Und genau in diesen Märkten rechnet sich Oracle gute Chancen aus. (wl)

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