Cloud-Geschäft läuft schleppend

Oracle entlässt über 1.000 Mitarbeiter in Europa

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Der Irish Times zufolge will Oracle europaweit bis zu 1.300 Stellen abbauen. Besonders betroffen sein sollen die Standorte Dublin, Amsterdam und Malaga. Der Personalabbau trifft sowohl den Vertrieb als auch Business Development und Lösungsentwicklung.
Berichten irischer Medien zufolge hat Oracle auf einer Mitarbeiterversammlung in Dublin umfangreiche Entlassungen in Europa angekündigt.
Berichten irischer Medien zufolge hat Oracle auf einer Mitarbeiterversammlung in Dublin umfangreiche Entlassungen in Europa angekündigt.

Oracle hat in einer Mitarbeiterversammlung in Irland umfangreiche Entlassungen in Europa angekündigt. Das berichtet die Irish Times unter Berufung auf Teilnehmer der Veranstaltung. Demnach will das Unternehmen europaweit bis zu 1.300 Stellen abbauen. Besonders betroffenen sein sollen die Standorte Dublin, Amsterdam und Malaga.

Das Unternehmen beschäftigt alleine in Dublin über 1.400 Mitarbeiter. Der Personalabbau betrifft der irischen Tageszeitung zufolge Mitarbeiter aus den Bereichen Vertrieb, Business Development und Lösungsentwicklung. Eine Sprecherin von Oracle Deutschland hat die Anfrage von ChannelPartner.de, ob auch Standorte und Mitarbeiter in Deutschland betroffen sind, damit beantwortet, dass dazu derzeit noch kein Kommentar möglich sei.

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Die Entlassungen sind offenbar eine Reaktion darauf, dass Oracle Ende 2019 die Quartalsziele verfehlt hat, weil das Wachstum des Cloud-Services-Geschäfts die Verluste im traditionellen Lizenzgeschäft nicht ausgleichen konnte. In Oracles zweitem Quartal ging der Umsatz im Cloud- und On-Premise-Lizenzgeschäft um sieben Prozent auf 1,13 Milliarden Dollar zurück, während der Umsatz mit Cloud-Services und Lizenzsupport lediglich um drei Prozent auf 6,81 Milliarden US-Dollar stieg.

Google Cloud und VMware legten zwar bessere Zahlen vor, haben aber im Zuge von Umstrukturierungen erst kürzlich ebenfalls in größerem Umfang Mitarbeiter entlassen. Begründet wurde das in beiden Fällen damit, dass in den Cloud-Sparten künftig Mitarbeiter mit anderen Qualifikationen als bisher benötigt würden. In beiden Fällen trafen die Entlassungen ausschließlich Mitarbeiter in den USA, wo das Kündigungsrecht solche Umstrukturierungen leichter ermöglicht.

Auch den Oracle-Mitarbeitern wurde dem Bericht zufolge gesagt, dass sich das Unternehmen umstrukturieren wolle. Sie wurden aufgefordert, sich für andere Stellen innerhalb des Unternehmen zu bewerben. Zumindest einem Teil der Betroffenen wurde jedoch bereits die Kündigung ausgesprochen und eine Abfindung angeboten.

Die aktuelle Entlassungswelle ist nicht die erste in Oracles Cloud-Sparte. Bereits im Frühjahr 2019 mussten dort mehrere hundert Mitarbeiter gehen. Damals war aber vor allem die Standorte an der amerikanischen Westküste betroffen, also am Hauptsitz in Redwood City, südlich von San Francisco, in Seattle und in Santa Clara 100.

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