Experten reagieren skeptisch

Oracle kauft Sun für 7,4 Mrd. $

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der US-Serverhersteller Sun Microsystems und der Softwarekonzern Oracle haben sich überraschend auf eine Übernahme geeinigt. Wie die beiden Unternehmen, mitteilten, kauft Oracle den Computerspezialisten für 9,50 Dollar je Aktie bzw. eine Summe von rund 7,4 Milliarden Dollar. "Sun-Aktionäre dürfen sich freuen, für Oracle macht die Übernahme hingegen weniger Sinn", meint Erste-Bank-Analyst Hans Engel. Der Serverhersteller war schon seit mehreren Jahren angeschlagen und erwartet den neuen Besitzer mit Schulden.

Der US-Serverhersteller Sun Microsystems und der Softwarekonzern Oracle haben sich überraschend auf eine Übernahme geeinigt. Wie die beiden Unternehmen heute, Montag, mitteilten, kauft Oracle den Computerspezialisten für 9,50 Dollar je Aktie bzw. eine Summe von rund 7,4 Millarden Dollar. "Sun-Aktionäre dürfen sich freuen, für Oracle macht die Übernahme hingegen weniger Sinn", meint Erste-Bank-Analyst Hans Engel. Der Serverhersteller war schon seit mehreren Jahren angeschlagen und erwartet den neuen Besitzer mit Schulden.

Nach Bekanntgabe der Übernahme legte das Sun-Papier einen Gewinnsprung hin, während die Oracle-Aktie abrutschte. Mit der Offerte überbot Oracle den Sun-Schlusskurs vom Freitag um 42 Prozent. Bis Redaktionsschluss dieser Meldung (15:38 Uhr) kletterte die Aktie bereits um über 36 Prozent auf einen Wert von 9,11 Dollar. "Die Übernahmesumme ist zwar nicht utopisch hoch. Ob Oracle bei Sun jedoch den Turnaround schaffen wird, ist fraglich", sagt Engel. Das Oracle-Papier gab zeitweise um über sechs Prozent nach und notiert derzeit bei 18,11 Dollar.

Die Sun-Entwicklung habe seit 2002 eine Stagnation gezeigt, was dem Experten zufolge vornehmlich auf die herrschende Produktpolitik zurückzuführen war. Daher seien Preiserhöhungen und eine Neuausrichtung auf Businesskunden zu erwarten. "Ob für Oracle damit jedoch ein Gewinn von Marktanteilen möglich ist, ist zu bezweifeln", erklärt Engel. Oracle-CEO Larry Ellison rechnet bereits im ersten Jahr nach der Übernahme mit Gewinnsteigerungen und erkennt in der Übernahme eine Transformation der IT-Industrie. Sein Unternehmen sei damit der einzige Anbieter, der integrierte Systeme aus einer Hand anbieten könne. Kunden würden daher von geringeren Kosten profitieren, während Performance, Verlässlichkeit und Sicherheit der Systeme steigen.

Nachdem sich IBM vor wenigen Wochen aus den Übernahmeverhandlungen zurückgezogen hatte, waren Gerüchte um eine mögliche Akquisition durch andere Marktplayer laut geworden. Als potenzielle Kandidaten wurden etwa HP oder Cisco gehandelt. (pte(rw)

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