SAARBRÜCKEN: Die Orbis GmbH und die Cincom Systems Inc. aus Cincinnati, Ohio, haben ein Joint Venture gegründet, um ihre Produkte gegenseitig zu vermarkten. Orbis ist ein deutsches Software- und Beratungshaus, das zum einen seit 1984 eine Customer-Relationship-Management-Software (CRM) anbietet, zum anderen bei der SAP-Einführung berät. An dem Joint-Venture namens Orbis Cincom IC Solutions mit Sitz in einem Vorort von Washington DC sind beide Firmen je zur Hälfte beteiligt. Interessant ist die Zusammenarbeit deswegen, weil sich Orbis damit gegen die SAP AG positioniert, die ihrerseits ein Auge auf den CRM-Markt geworfen hat und eine eigene Lösung anbietet, aber gleichzeitig SAP-Logo-Partner ist.In den kommenden Monaten wird es deswegen zwei Gesellschaften unter dem Dach einer neugegründeten Orbis Holding geben: die Orbis Consulting, die die SAP-Beratung durchführt, und die Orbis IC Solutions AG, die die CRM-Lösung verkauft. Der Vertrieb erfolgt nur direkt und wird nicht über Partner abgewickelt. Mit der Cincom gewinnt die Orbis Solutions AG internationale Präsenz, die Cincom wiederum gewinnt einen Partner mit SAP-Know-how. Durch die Neustrukturierung der Firma hat Orbis außerdem die Basis für den Börsengang geschaffen, teilte Orbis-Geschäftsführer Klaus Kieren mit. Ein Termin für den Börsengang stehe allerdings noch nicht fest. Orbis erwirtschaftete 1998 einen Umsatz von 30 Millionen Mark, 1999 sollen es 42 Millionen Mark werden.
Der Markt für CRM-Lösungen wird in den nächsten Jahren wachsen, glaubt die Gartner Group. "1998 betrug das Volumen weltweit 1,5 Milliarden Dollar, 2002 fünf Milliarden Dollar betragen", rechnet Urs Rust, Sales-Manager bei Cincom Systems vor. (is)