Otto-Office ist auch als Dot-com gut im Geschäft

23.11.2000
Seit Juni dieses Jahres ist der Büromittelanbieter Otto Büro & Technik Handelsgesellschaft mbH online. Während andere Unternehmen mit konkreten Zahlen zu ihrem Online-Umsatz geizen, streicht Otto-Office die Anfangserfolge heraus.

Nur fünf Monate im Internet und bereits für zehn Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich: Der eigene Online-Auftritt www.otto-office.com kann sich laut René Battmer, Leiter E-Commerce bei der Büro-Tochter der Otto-Handelsgruppe, sehen lassen. Dass der Online-Shop bereits 15 Millionen Mark des Gesamtumsatzes 2000 (150 Millionen Mark) erziele, habe die Erwartungen des Unternehmens "weit übertroffen" heißt es. Mittelfristig wolle man einen Anteil von 30 Prozent erreichen.

Das Angebot von Otto-Office wendet sich an gewerbliche Kunden und Freiberufler. Bestellt werden kann alles, was das Herz von Büroarbeitern begehrt. Als Hauptargument für eine Online-Bestellung führen alle Online-Bürohändler die geringeren Verwaltungskosten an.

Für Battmer und seinen Chef Uwe Orgas, Geschäftsführer bei Otto Büro & Technik, beruht der Erfolg ihres Shops auf drei Pfeilern. Zum einen seien Verbrauchs- und Büromaterialien ideale Kandidaten für den digitalen Vertrieb. "Die Bürobranche liegt in Sachen E-Commerce ganz weit vorne", erklärt Battmer. Die Produkte sind unkompliziert, und die Kunden sind gewohnt, über Kataloge zu ordern. Der nächste logische Schritt ist die Umsetzung der papiergebundenen in eine elektronische Bestellung.

Logistik hinter E-Commerce stimmt

Zum anderen stimme die Logistik hinter dem E-Commmerce-Angebot. Der Bürovollsortimenter verspricht, dass alle Artikel mit Ausnahme der Möbelprogramme binnen 24 Stunden beim Kunden eintreffen. Als zusätzlichen Service liefert German Parcel frei Haus, wenn der Bestellwert über 149 Mark netto liegt.

Das dritte Argument ist in Zeiten, in denen Internet-Startups Millionen ausgeben, um ihren Namen bekannt zu machen, vielleicht der wichtigste für den Erfolg des Shops: "In diesem Markt profitieren wir klar vom Vertrauen in die Marke Otto", meint Battmer.

Kein geringeres Ziel als die Marktführerschaft im Online-Handel mit Büroartikeln schwebt dem Versandhaus vor. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Gerade weil sich Büroprodukte so gut für den Online-Vertrieb eignen, ist die Zahl der Anbieter inzwischen unübersichtlich geworden. Eine Erhebung des Hauptverbandes des deutschen Einzelhandels (HDE) ergab, dass heute 37 Prozent aller Unternehmen der Bürobranche Online-Bestellungen verarbeiten können.

Otto-Office zählt sowohl herkömmliche Büroversandhäuser als auch reine Internet-Anbieter zur Konkurrenz. Dazu gehören Unternehmen wie Office Discount, Viking Direkt GmbH, Officexl.de oder das Beschaffungs-Portal Allago.de der Dresdner Bank. Eine Übersicht über die größten Bürovollsortimenter im Netz gibt es nicht, weil viele ihre Umsatzzahlen nicht preisgeben wollen. Office.xl, ein reiner Online-Player, der seit Dezember 1999 Büroartikel von der Ablage bis zu Zip-Disketten digital anbietet, will in diesem Jahr mit 50.000 Kunden zehn Millionen Mark Umsatz erwirtschaften.

Im Gegensatz zu anderen Shops, die im Netz Kooperationen eingehen, arbeitet Otto-Office nicht mit einem der zahlreichen Portale für die elektronische Beschaffung zusammen. Auch von Online-Auktionen hält Battmer nicht viel: "Das Interesse an derartigen Einkaufswegen ist bei unserer Zielgruppe sehr klein." (is)

www.otto-office.com

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