Outsourcing in Europa

08.12.1999

LONDON: Die 100 größten europäischen Outsourcing-Geschäfte beliefen sich 1998 auf einen Wert von 23,4 Mrd. Dollar. 71 Prozent davon gingen laut IDC aufs Konto der sechs größten Aufträge mit einem Volumen von jeweils über einer Millarde Dollar. Wie das Marktforschungsinstitut weiter berichtet, waren von diesen Megadeals nur zwei mit internationalen Serviceunternehmen wie IBMGS, Andersen Consulting, EDS und CSC abgeschlossen worden. Denn immer mehr große Unternehmen vertrauen auf europäische Dienstleister wie Atos, Cap Gemini, Debis Systemhaus, FI Group, ICL, die Sema Group und Siemens Business Services.Wie IDC feststellt, kam keiner der Großaufträge vom Herstellungs-sektor. An erster Stelle der Auftraggeber waren Telekommunikations-unternehmen, gefolgt von Banken und Finanzinstituten, die 17 Prozent der Megadeals unterzeichneten. Die staatlichen Outsourcing-Aktivitäten lagen 1998 bei 15 Prozent der Großaufträge und sind damit gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte zurückgegangen.

Folgende Trends sind laut IDC im europäischen Outsourcing-Markt erkennbar:

1. Vor allem bei größeren Outsourcing-Aufträgen werden Verträge auf Basis von Risiko- und Gewinnbeteiligung abgeschlossen.

2. Viele Auftraggeber verlangen so erstklassige Services, daß potentielle Outsourcing-Kontraktoren sich zu Konsortien zusammenschließen sollten.

3. Eine wachsende Zahl von Unternehmen verlagert heute schon ganze Geschäftsbereiche wie Personalverwaltung und Kundenpflege nach außen.

4. Immer mehr Wettbewerber drängen in den Markt.

Der größte Outsourcing-Markt war 1998 Großbritannien. Auf Platz zwei folgte Deutschland mit elf Prozent des Auftragsvolumens. (kh)

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