OUTSOURCING-MARKT

21.03.1997
MÜNCHEN: Noch zu Beginn des vergangenen Jahres zeichneten einige Marktanalysten ein rosiges Bild des deutschen Outsourcing-Marktes. Von einem enormen Wachstumspotential war die Rede. Eine im Januar 1997 von Marktforschungsinstitut Meta Group Deutschland durchgeführte Befragung unter führenden deutschen Outsourcing-Anbietern weist jedoch in die entgegengesetzte Richtung: Ernüchterung macht sich breit.Der Gründe gibt es nach Ansicht von Meta Group viele: Zunächst einmal ist der Begriff Outsourcing in Deutschland durch inflationären Gebrauch in Medien und Politik gegenwärtig stark negativ besetzt. Die deutschen Germanisten sorgten sogar für eine Nominierung zum "Unwort des Jahres 1996". Die IT-Branche beeindruckte das nicht. Anstatt mit dem Begriff sensibel umzugehen, wurde exzessives Marketing betrieben: Cosourcing, Selektives Outsourcing, Prozess Outsourcing, Funktionales Outsourcing wurden kreiert und verschlissen.

MÜNCHEN: Noch zu Beginn des vergangenen Jahres zeichneten einige Marktanalysten ein rosiges Bild des deutschen Outsourcing-Marktes. Von einem enormen Wachstumspotential war die Rede. Eine im Januar 1997 von Marktforschungsinstitut Meta Group Deutschland durchgeführte Befragung unter führenden deutschen Outsourcing-Anbietern weist jedoch in die entgegengesetzte Richtung: Ernüchterung macht sich breit.Der Gründe gibt es nach Ansicht von Meta Group viele: Zunächst einmal ist der Begriff Outsourcing in Deutschland durch inflationären Gebrauch in Medien und Politik gegenwärtig stark negativ besetzt. Die deutschen Germanisten sorgten sogar für eine Nominierung zum "Unwort des Jahres 1996". Die IT-Branche beeindruckte das nicht. Anstatt mit dem Begriff sensibel umzugehen, wurde exzessives Marketing betrieben: Cosourcing, Selektives Outsourcing, Prozess Outsourcing, Funktionales Outsourcing wurden kreiert und verschlissen.

Die Folge laut Analystenmeinung: Es wurden 1996 weit weniger Outsourcing-Verträge abgeschlossen als erwartet. Gründe lagen einerseits in einer leichten Erholung der Wirtschaft und somit einem sinkenden Kostendruck, andererseits wurde die unternehmensinterne Informationsverarbeitung verbessert. Beleg: Im Gegensatz zum schwächelnden Outsourcing boomten das IT-Beratungsgeschäft und die Systemintegration. Eine Flut von 1995 aufgeschobenen IT-Projekten wurde nach Ansicht der Analysten 1996 gestartet. Trotz alledem raten die Marktforscher den OS-Anbietern am Ball zu bleiben. Ein neuer Aufschwung sei bereits in Sicht. (ld)

Zur Startseite