Pädagoge: PC-Spiele nicht Ursache, aber Katalysatoren für Gewalt

05.04.2005
Brutale Computerspiele können bestehende Tendenzen zur Gewalt bei Kindern und Jugendlichen verstärken, sind aber nicht Ursache für den Hang zur Gewalt, meint der Kölner Medienpädagoge Jürgen Fritz.

Brutale Computerspiele können bestehende Tendenzen zur Gewalt bei Kindern und Jugendlichen verstärken, sind aber nicht Ursache für den Hang zur Gewalt, meint der Kölner Medienpädagoge Jürgen Fritz.

Unter dem Eindruck des Massakers am Erfurter Gutenberg-Gymnasiums von April 2002 wurde ein Jahr später das Jugendschutzgesetz dahingehend novelliert, dass Computerspiele mit einer Alterfreigabe gekennzeichnet werden müssen.

Fritz, Professor an der Fachhochschule Köln, hält diese Altersbegrenzung zwar besonders mit Blick auf jüngere Kinder für sinnvoll, schließt aber Amokläufe wie denen des damals 19-jährigen Schülers, der 16 Menschen auf dem Gewissen hatte, nicht aus. Dies zumal der Schüler offenbar "Handlungskompetenz" mit echten Waffen und nicht am Computer erlangt habe.

"Jemand, der unbedarft ist, könnte annehmen, ein Kriegsspiel entspräche dem realen Krieg. Aber ab 14 oder 16 wissen die Jugendlichen, dass Krieg Tod, Leid und Gewalt bedeutet", so Fritz. (kh)

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