Zehn Cent Mautzuschlag pro Paket

Paketversand mit DHL wird teurer

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Zum 1. September 2019 erhöht DHL Paket die Preise für Geschäftskunden mit Listenpreisen. Davon sind insbesondere Online-Händler betroffen. Begründet wird das mit gestiegenen Transport- und Personalkosten. Außerdem wird künftig ein Mautzuschlag extra ausgewiesen.

Die Deutsche Post hat nun auch Preiserhöhungen für Geschäftskunden mit Listenpreisen angekündigt. Dazu gehören vor allem Online-Händler und Versandunternehmen. Die neuen, höheren Preise gelten ab dem 1. September 2019. Die Preise für Kunden mit individuell vereinbarten Konditionen werden zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls erhöht.

Wenn der Postmann zweimal klingelt, ist das für seinen Arbeitgeber teuer: Im Juli hat DHL rund 13.000 Beschäftigte aus Tochtergesellschaften in den für sie günstigeren Haustarifvertrag überführt. Die fairere Bezahlung macht dem Unternehmen zufolge jetzt ein Anheben der Paketpreise erfoderlich.
Wenn der Postmann zweimal klingelt, ist das für seinen Arbeitgeber teuer: Im Juli hat DHL rund 13.000 Beschäftigte aus Tochtergesellschaften in den für sie günstigeren Haustarifvertrag überführt. Die fairere Bezahlung macht dem Unternehmen zufolge jetzt ein Anheben der Paketpreise erfoderlich.
Foto: Deutsche Post DHL Group

Auf die Ausweitung der LKW-Maut auf Bundesstraßen Mitte 2018 und der Erhöhung der Mautsätze im Januar 2019 reagiert das Unternehmen zu dem Termin ebenfalls. So soll dann ein Mautzuschlag in Höhe von 0,10 Euro pro Paket getrennt vom Paketpreis ausgewiesen werden. Der Presserklärung der Post zufolge war das ein ausdrücklicher Wunsch vieler Kunden.

Ansonsten wird die Preiserhöhung mit gestiegenen Kosten für Mitarbeiter begründet. Die seien auch darauf zurückzuführen, dass im Juli 2019 rund 13.000 Beschäftigte aus Tochtergesellschaften in den Haustarifvertrag überführt wurden. Damit habe man deren Arbeitsbedingungen verbessert und für mehr Fairness bei den Lohnstrukturen gesorgt, erklärt Ole Nordhoff, Chief Marketing Officer Post & Paket Deutschland.

Ganz uneigennützig war dieser Schritt aber nicht. Bereits 2018 hatte Olaf Schabirosky, Chef des DHL-Mitbewerbers Hermes, erklärt: "Der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Das E-Commerce-Wachstum war in den letzten Jahren sehr groß. Es gibt Mitbewerber, die in der Lage sind, höhere Löhne zu zahlen. Teilweise wird gezielt abgeworben." Im Laufe des Jahres habe man dadurch etwa 1.000 Fahrer verloren. Auch Frank Appel Chef der Deutschen Post, räumte damals ein: "Unsere Branche hat ein grundsätzliches Problem, weil die Zustellung zu gering bezahlt wird."

Mit 1.000 zusätzlichen Packstationen, davon allein 500 bei Lidl-Filialen, will DHL den Service für dei Kunden verbessern und die Kosten für die Zustellung gering halten.
Mit 1.000 zusätzlichen Packstationen, davon allein 500 bei Lidl-Filialen, will DHL den Service für dei Kunden verbessern und die Kosten für die Zustellung gering halten.
Foto: Deutsche Post DHL Group

Eine Möglichkeit, die Kosten für die Zustellung zu reduzieren, sieht die Post offenbar in Packstationen. Daher baut sie deren Netz weiter aus. Beispielsweise wurde Anfang Juli angekündigt, noch im Laufe des Jahres an Lidl-Filialen bundesweit rund 500 DHL-Packstationen einzurichten. Das ist die Hälfte der im März 2019 als Teil einer Qualitätsoffensive versprochenen 1.000 neuen Packstationen. Zusätzlich sollen 500 weitere DHL-Paketshops eingerichtet werden. Bislang gab es in Deutschland rund 3.700 DHL-Packstationen und rund 27.000 Verkaufsstellen.

Übergangsfrist für Warensendungen bis 31. Dezember 2019

Bücher- und Warensendungen wurden bereits zum 1. Juli 2019 teurer. Außerdem strukturierte die Deutsche Post ihr Angebot in dem Bereich neu. Statt zwei Tarifvarianten für Büchersendungen und vier für Warensendungen gibt es nun nur noch "Bücher- und Warensendungen bis 500 Gramm" sowie "Bücher- und Warensendungen bis 1.000 Gramm".

Da außerdem neue Maximalmaße (353 x 250 x 50 Millimeter) eingeführt wurden, die insbesondere für den Buchhandel nicht leicht einzuhalten sind, räumt die Deutsche Post ihren Kunden eine Übergangsfrist bis zum Jahresende ein. Bis dahin gelten neu und alte Tarife und Größenvorgaben parallel. Ab 1. Januar 2020 akzeptiert die Deutsche Post dann nur noch "Bücher- und Warensendungen bis 500 Gramm" für 1,90 Euro und "Bücher- und Warensendungen bis 1.000 Gramm" für 2,20 Euro.

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