Pallas Soft: Börsengang lässt noch auf sich warten

06.02.2000
Umfirmierung, neue Niederlassungen und eine Allianz von fünf Schulungsanbietern: Bei Pallas Soft wird es niemandem langweilig.

Das Systemhaus Pallas Soft GmbH in Regensburg hat gerade die Umfirmierung in eine AG abgeschlossen. Der Börsengang ist aber frühestens in drei bis vier Jahren geplant. "Es gab drei gute Gründe für die Umwandlung in eine AG", meint Geschäftsführer Markus Löw. Firmiert ein Unternehmen als AG, zeige es nach außen mehr Solidität und Seriosität; es werde für die Mitarbeiter als Arbeitgeber attraktiver und habe einen größeren Spielraum, was Fusionen oder Übernahmen betrifft. Letzteres sei derzeit zwar nicht aktuell, aber "als guter Kaufmann soll man das ja nie ausschließen", meint Löw.

Pallas Soft ist "Microsoft Certified Solution Provider Partner" und "Certified Technical Education Center" (CTEC). Nur 25 Systemhäuser in ganz Deutschland können beide Qualifizierungen vorweisen. Sechs dieser Unterneh- men, eines davon Pallas Soft GmbH, haben sich nun zu einer Allianz unter dem Namen Conpakt. net zusammengeschlossen, um bundesweit Schulungen anbieten zu können.

Neben dem Schulungsangebot gibt es genug andere Dienstleistungsthemen, mit denen sich Pallas Soft bei mittelständischen Unternehmen positioniert. Löw berichtet von einer starken Nachfrage nach Server-based Computing-Produkten, Stichwort Citrix. "Da findet gerade ein Paradigmenwechsel im Umfeld der Windows-2000-Einführung statt." Beim Server-based Computing werden Anwendungen zu 100 Prozent auf dem Server installiert, verwaltet und ausgeführt. Der Zugriff erfolgt über Clients, egal ob PCs, Terminals oder Handhelds.

Die Themen Content-Management für Web-Seiten und Application-Service-Providing (ASP) stünden bei den Kunden von Pallas Soft ebenso hoch im Kurs. "ASP wird niemals totales Outsourcing der IT bedeuten", meint Löw. Unternehmenskritische Anwendungen wie ERP- oder produktionsunterstützende Systeme würden immer in den Unternehmen vor Ort bleiben. Deshalb bräuchte sich die IT-Abteilung in den Firmen keine Angst um die Zukunft ihres Arbeitsplatzes zu machen. Aber die Lösungen, die unter die Kategorie "persönliche Produktivität" fallen, wie Office-Pakete, Browser oder Zeitplaner, würden demnächst mit Sicherheit zum ASP-Produkt.

Löw ist froh, dass der Dienstleis-tungsanteil am Ertrag heute bereits 70 Prozent beträgt: "Wir leben vom Service, der Handel spielt eine untergeordnete Rolle." Über Arbeitsmangel können sich die Regensburger nicht beschweren. Trotz eines leergefegten IT-Arbeitsmarktes konnte Pallas Soft im vergangenen Jahr zwölf Mitarbeiter einstellen. Die insgesamt 40 Leute sprengen fast das Gebäude in Regensburg. "Hier haben wir den Anschlag erreicht", meint Löw. Wenn jetzt personalmäßig zugelegt wird, dann in den Niederlassungen, die für nächstes Jahr auf dem Programm stehen. Ab April 2001 will Pallas Soft beim Microsoft-Partnerport in Unterschleißheim über 200 Quadratmeter anmieten und in der zweiten Jahreshälfte 2001 mit einer Frankfurter Niederlassung nachziehen. (is)

www.pallassoft.de

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