Pallas Soft: mehr Power durch österreichischen IT-Dienstleistungsriesen

15.03.2001
Bei der Pallas Soft AG in Regensburg tut sich was: Im Zuge einer Übernahme durch den Wiener IT-Dienstleister Beko haben die Oberpfälzer Geschäftsstellen sowie Mitarbeiter hinzubekommen — und neue Tochterunternehmen gegründet.

Alles andere als geruhsam gestaltete sich der Jahresausklang 2000 für das Systemhaus Pallas Soft AG. Denn im Zuge einer Übernahme durch den österreichischen IT-Dienstleister Beko (siehe Kasten), der jetzt 51 Prozent hält, bekamen die Oberpfälzer Ende vergangenen Jahres nicht nur Verstärkung durch den Geschäftsbereich Beko Informatik GmbH samt der dazugehörigen 60 Mitarbeiter und der beiden Standorte in München-Süd und Frankfurt. Die Oberpfälzer haben auch ihr gesamtes Unternehmen neu aufgestellt - und den Einstieg in die New Eco-nomy vorbereitet.

"Der gewaltige Sprung von bisher 40 auf über 100 Mitarbeiter war keine einfache Angelegenheit", resümiert Markus Löw, Vorstandsvorsitzender und Mitbegründer von Pallas Soft. Denn um die neuen und alten Standorte zu verbinden, musste das Unternehmen seine gesamte IT-Infrastruktur umstellen.

"Ziel der Zusammenarbeit ist die Bündelung des Dienstleistungsangebots der beiden Firmen", begründet Löw die Kooperation mit Beko. Beko und Pallas würden sich nicht nur in den Geschäftsfeldern, sondern auch in den Kundengruppen ergänzen, so der Pallas-Vorstand weiter. Während Beko vor allem mit Großkunden aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Telekommunikation zusammenarbeitet, ist Pallas eher bei mittleren Unternehmen, in der öffentlichen Verwaltung und bei Verlagen tätig.

Neben der Eingliederung der Beko Informatik in die Pallas Soft AG haben die Regensburger die Pallas IT-Solutions GmbH gegründet, die das operative Geschäft der Pallas Soft AG übernimmt; die AG selbst fungiert künftig als Holding und Service-Gesellschaft (siehe Grafik). Unter der Leitung von Firmenmitbegründer Roland Löw bietet der Bereich IT-Solutions Trainings, Desktop- und Kommunikationsdienste. Wichtige Partner sind neben Mic-rosoft Citrix, Cisco und Compaq.

Dritte Tochter im Bunde ist der Bereich E-Solutions, der zum 1. April seine Geschäftstätigkeit aufnehmen und Dienste wie Web-Content- und Web-Knowledge-Management anbieten wird.

"Durch die Kooperation mit Beko ist Pallas nicht mehr nur regional präsent, sondern steht jetzt im Kontext eines europäischen Dienstleistungskonzerns. Insgesamt sind wir damit auch breiter aufgestellt und können unseren Kunden von der Plattform über Entwicklerressourcen bis hin zum E-Business alles anbieten", beschreibt Markus Löw die neue Positionierung seines Unternehmens.

Börsengang wird erst in zwei Jahren ein Thema

Inklusive der neu hinzugekommenen Beko Informatik erzielte die Pallas-Gruppe im vergangenen Jahr einen Umsatz von 27 Millionen Mark. "Für das laufende Jahr peilen wir einen Umsatz von 35 Millionen Mark an", umreißt der Vorstand die Ziele für 2001.

Um das zu erreichen, soll der Personalbestand im Laufe des Jahres von derzeit etwa 100 auf 150 Mitarbeiter wachsen. Dabei setzen die Regensburger auch auf Ausbildung im eigenen Hause: Zurzeit erlernen hier sieben Lehrlinge den Beruf des Fachinformatikers für Systemintegration. Außerdem zieht das Unternehmen den Ausbau der Geschäftsstellen in Betracht; mögliche Standorte sind Düsseldorf oder Hamburg. Demnächst sollen alle drei Unternehmensbereiche an allen Standorten, also Regensburg, München und Frankfurt/Main, vertreten sein. Und Mitte Mai eröffnet Pallas neben der bestehenden Geschäftsstelle in München-Süd eine neue Niederlassung auf dem Microsoft-Campus in Unterschleißheim.

Nicht zuletzt rechnet das Management in Regensburg hinsichtlich der anvisierten Umsatzsteigerung natürlich auch mit positiven Synergien, die sich aus der Zusammenarbeit mit Beko ergeben sollen.

Mit einem Going Public hält sich das erst Mitte vergangenen Jahres in eine AG umfirmierte Unternehmen allerdings noch zurück (siehe ComputerPartner 21/00, Seite 26). Denn damit kann man im Moment keinen Blumentopf gewinnen. "Der Börsengang wird erst in zwei oder drei Jahren ein Thema", sagt Markus Löw.

www.pallas.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Vorstände der Pallas Soft AG folgen dem Trend der Konsoli-dierung im Systemhausmarkt. Offensichtlich waren die Regensburger der Meinung, dass sie nicht dauerhaft alleine existieren können. Mit der kapitalkräftigen Beko Holding AG im Rücken haben die Regensburger nun die besten Voraussetzungen, ihren Aktionsradius wie geplant zu erweitern. (kj)

Facts & Figures

Die mit 51 Prozent an der Pallas Soft AG beteiligte Beko Holding AG mit Hauptsitz in Wien ist in Deutschland an den Standorten München und Frankfurt vertreten. Außerdem ist der Dienstleister mit Geschäftsstellen in Ungarn und Tschechien präsent Mit insgesamt mehr als 1.000 Mitarbeitern erzielte die Beko-Gruppe im Geschäftsjahr 1999 einen Umsatzerlös von 80 Millionen Euro und ein Konzernergebnis von 10,4 Millionen Euro. Seit Juni 1999 ist das Unternehmen am Neuen Markt notiert.

Die operativen Tochtergesellschaften des österreichischen Unternehmens, die Beko Ing. P. Kotauczek GmbH und die Beko Informatik GmbH, sind in den Bereichen Software-Entwicklung, Consulting, Helpdesk und Engineering-Dienstleistungen tätig. (kj)

www.beko-holding.com

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