Der Smartphone-Hersteller Palm hat gestern, Donnerstag, bestätigt, weitere Stellen abbauen zu müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zuletzt wurden im Juni 2007 etwa 100 Mitarbeiter freigestellt. Grund für die neue Entlassungswelle sind primär ständige Verluste an Marktanteilen der hauseigenen Treo-Serie. "Palm ist global von den Einsparungen betroffen, wie viele Posten abgebaut werden ist derzeit aber noch nicht bekannt", gibt sich Markus Bregler, Sprecher von Palm Deutschland, auf Anfrage von pressetext bedeckt. In der Branche wird mit einem Abbau von bis zu 500 der 1.200 Stellen gerechnet.
Palm USA vermeldet für das laufende Quartal niedrigere Gewinn- und Umsatzprognosen als erwartet. "Europaweit und vor allem in Deutschland sind wir mit den Zahlen äußerst zufrieden. Unsere Erwartungshaltung ist hoch, deckt sich aber mit der aktuellen Entwicklung", betont Bregler. "In Zukunft werden wir den Fokus noch bestimmter auf unsere Stärken legen. Ziel ist eine Neuausrichtung unserer Kräfte. Wir werden uns auf die Weiterentwicklung und effizientere Vermarktung von Smartphones, mobile E-Mail und Instant Messaging konzentrieren", fährt Bregler im Gespräch mit pressetext fort.
Trotz der Pionierrolle in der Computerbranche kann sich Palm gegen Konkurrenten wie Nokia oder Apple nicht durchsetzen. Die Marktanteile bei PDAs und Smartphones entwickeln sich weiterhin negativ. Mittlerweile hält Nokia 46 Prozent des Weltmarkts im Vergleich zu lediglich vier Prozent bei Palm. Innovative Entwicklungen schreiten zu langsam und zögerlich voran, was der Konkurrenz weiteren Vorsprung verschafft.
Die Mitarbeiteranzahl zu verringern äußert sich als verzweifelter Versuch, das Überleben des Unternehmens zu sichern. Jon Rubinstein, der von Konkurrent Apple offiziell im Oktober abgeworben wurde, sollte dem angeschlagenen Betrieb neue Anstöße geben, um wirtschaftlich wieder sattelfest zu werden. Unter Aufsicht des neuen Vorstandsvorsitzenden wurden Produktpläne überarbeitet und erste Posten neu besetzt. Die Talfahrt der Palm-Aktie, deren Wert seit Ende Oktober erdrutschartig fällt, kann durch die umfangreichen Reformen bisher dennoch nicht gestoppt werden. Im laufenden Jahr verzeichnet der Kurs ein Minus von 59,48 Prozent. Gestern, nach Börsenschluss, notierte die Aktie bei 5,71 Dollar. (pte/ wl)